Gefühlschaos, erste Liebe und Sexualität, Abnabelung vom Elternhaus, Berufswünsche… als ob die Pubertät und das Erwachsenwerden alleine nicht schon schwierig genug wären, stellt sie Jugendliche mit einer Behinderung vor ganz besondere Herausforderungen.
Expert(inn)enstimmen
Monika Schlacher, BA
BASKI Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH –
BASKI ist die Abkürzung für Basic Skills (Grundfähigkeiten)
Liebe und Sexualität - Selbstbestimmt lieben
Rudolf Rux
ist als Bereichsleiter für Qualifizierung und Berufliche Integration bei der Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH verantwortlich für NEBA Projekte (Netzwerk berufliche Assistenz), Integrationsbetriebe, betriebliche Arbeitsgruppen und Step by Step.
„Ich habe meinen Traumberuf gefunden!“
Kerstin Schweitzer
Psychologische Beratung und Behandlung bei der Beratungsstelle der Lebenshilfen Sozialdienste GmbH in Graz.
https://lebenshilfen-sd.at/Beratung/Familienberatung-und-mehr
Wohnen - Auszug aus dem Elternhaus
Elternstimmen
Doris Fasser
Mama von zwei Teens, Netzwerkerin, Zukunftsplanerin, #Inkluencerin.
Mein Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaften, mehrere Jahre im Personalmanagement und die täglichen Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten haben mich fit gemacht, unseren Familienweg zu gehen und Menschen auf ihren “Lebenstouren” zu begleiten. Mein Wissen und meine Methoden gebe ich gerne an Eltern und andere Expert*innen weiter.
Neue Wege entstehen beim Gehen
Diese Begleitung ist schön, von einfach war nie die Rede.
Weitere Schwerpunktthemen

Kinder mit Behinderung
Jedes Kind, ob mit oder ohne Beeinträchtigung, ist einzigartig. Dennoch trifft die Diagnose einer Behinderung Eltern in der sensiblen Phase des Elternwerdens meist besonders schwer. Professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen kann sehr unterstützend sein, da anfangs meist auch die Familie, Freunde und Verwandte überfordert sind.

Kinder mit Down-Syndrom
Die Diagnose Down-Syndrom (Trisomie 21) ist für Eltern in der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt zunächst meist ein Schock! Viele Fragen stürzen auf die Eltern ein: Was kommt auf uns zu? Können wir je wieder ein normales Familienleben führen? Kann ich meinen Beruf noch ausüben? Was ist mit den Geschwistern? In Österreich gibt es viele hilfreiche Institutionen und Anlaufstellen, die in dieser – vor allem anfangs – sehr außergewöhnlichen Lebensphase unterstützen und betroffene Eltern wieder positiv und optimistisch in die Zukunft blicken lassen. Denn: Ein Kind mit Down-Syndrom ist in all seinen Facetten genau so liebenswert und bereichernd wie jedes andere Kind!

Gehörlosigkeit
Kinder mit Hörbeeinträchtigung können heute uneingeschränkt ihren Lebensweg gehen und gleichberechtigt an unserer Gesellschaft teilhaben, wenn man ihnen frühzeitig adäquate Förderung und maßgeschneiderte Hilfe anbietet. Für den familiären und auch den gesellschaftlichen Umgang mit einem hörbehinderten Kind macht es einen großen Unterschied, ob das Defizit im Vordergrund steht oder aber der Respekt vor dem „Anderen“. Gut ist es, die „unsichtbare“ Sinnesbehinderung in der Familie und im Umfeld des Kindes offen zu besprechen, anzunehmen und zu leben. Die Sprache der Gehörlosengemeinschaft, die Gebärdensprache, ist dabei ein wesentliches Kommunikationsmittel.
In den vergangenen 40 Jahren haben sich für Gehörlose jedoch zusätzlich neue Welten eröffnet. Wo früher noch die Gebärdensprache im Mittelpunkt stand, können sich Eltern dafür entscheiden, ihren gehörlos geborenen Kindern mit einem Cochlea Implantat das Hören zu schenken. Anderen Kindern mit Hörproblemen kann schon ein konventionelles Hörgerät oder eine andere Art eines Hörimplantats helfen. Früh versorgte Kinder, die keine weiteren Beeinträchtigungen aufweisen, können damit in der Regel schon vor Schuleintritt altersadäquat sprechen und verstehen – und somit die soziale, kognitive und schulische Entwicklung durchlaufen, ganz wie normalhörende Kinder.
Die Gefühlswelt in der Pubertät
Pubertät – das Monster aller Lebensphasen? Sicher nicht! Vielmehr eine Phase, in der vieles im Körper passiert, eine Phase, in der die eigene Identität hinterfragt wird, um sie wieder neu zu stabilisieren. Eltern und andere Bezugspersonen sind gefordert, dieser Lebensphase Begeisterung und Freude für die Veränderung entgegen zu bringen.
Kinder wachsen zu Teenagern und zu jungen Erwachsenen heran, die selbständig im Leben zurechtkommen müssen und dies im optimalen Falle auch meistern. Dies bedeutet aber auch, sie müssen Dinge loslassen und Situationen und Lebensweisen ändern, die sie auf diesem Wege in die Selbständigkeit hindern und bremsen könnten. Sie müssen offen sein für den Aufbau neuer Beziehungen.
Dazu gehören auch Verliebtsein, Liebe und erste sexuelle Erfahrungen – all das erfordert viel Respekt und Einfühlungsvermögen seitens der Eltern. Denn egal wie alt man ist: Die eigenen Gefühle sind ernst und wichtig und brauchen ein Gegenüber, das respektvoll damit umgeht.
In der Beziehungswelt der Jugendlichen ist der Freundeskreis eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die entscheidende Sozialisationsinstanz geworden. Der Austausch innerhalb der Gleichaltrigengruppe bleibt inzwischen nicht mehr alleine auf die Zeit beschränkt, die man in der Schule, am Nachmittag oder beim abendlichen Weggehen miteinander verbringt. Mit der Verbreitung moderner Kommunikationstechnologien, seien es die omnipräsenten sozialen Netzwerke bleiben sie auch in dem Zeitfenster, das Jugendliche noch zu Hause verbringen, ständig mit ihrem Freundes- und Bekanntenkreis vernetzt.