Die ersten Jahre in der Schule sind prägend für das weitere Lernverhalten eines Kindes. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Eltern ihre Kinder dabei unterstützen und die gesamte Schulzeit gut begleiten können.
Expert(inn)enstimmen
Sonja Schabmann
Sie ist Psychologin, sie leitet seit 2001 eine psychologische Praxis in Wr. Neudorf mit den Schwerpunkten: pädagogische Psychologie bei Lernproblemen, ADHS und Legasthenie, Stressmanagement und Entspannung für Lernende, Ernährungspsychologin und ganzheitliche Ernährungstrainerin, Psychologin im Bereich Familienpsychologie (Österreichischer Familienbund)
www.schabmann.at
Kontakt: praxis@schabmann.at, 0676/ 88 504 8995
Praktische Tipps für Eltern von Volksschulkindern
Ingeborg Saval
lebt und arbeitet in Wien als Psychagogin, Psychotherapeutin, Pädagogin und Autorin.
So gelingt eine gute Schulzeit
Angela Schmidt
arbeitet seit 20 Jahren im LernQuadrat, einem der führenden Nachhilfe-Institute in Österreich. In ihrem Beruf hat sie mit Schülern, Eltern und schwierigen Schulsituationen zu tun.
Volksschule – Wenn der Ernst des Lebens beginnt
Birgit Winkler
SI-Mototherapeutin, Lerncoach i. A., Referentin für Elternbildung, www.institut-weitblick.at/mototherapeutin
Lernen ist Entwicklungssache
Birgit Hartel
Klinische und Gesundheitspsychologin, berät Eltern beim Erkennen und Fördern von Begabungen ab dem Kindergartenalter. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Entwicklungsbegleitung und Erziehungsberatung nach Marte Meo. Mehr Informationen auf www.hartel-elementar.at
Lerndialoge – Begabungsförderung im Gespräch
Sabine Gschwandtner
Diplomierte Lebens- und Sozialberaterin, Supervisorin, Systemische Aufstellungsarbeit in der Beratung in freier Praxis, Zusatzqualifikation im Bereich Palliative Care in der Pädiatrie, seit 2019 psychologische Beraterin in der Ombudsstelle für Schulen im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, seit 2004 für das Aufgabengebiet Allgemeine Schulinformation zuständig.
Hausaufgaben, Schularbeiten, elterliche Unterstützung – Informationen aus der Schulinfo des Bildungsministeriums
Weitere Schwerpunktthemen

Neuer Familienalltag mit Schulkind
Mit dem Eintritt in die Schule beginnt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ein neuer Lebensabschnitt. Damit dieser für alle positiv erlebt wird, gilt es einige wesentliche Punkte im Alltag eines Schulkindes zu beachten, um Freude und Begeisterung möglichst lange zu erhalten.

Überfordern – Unterfordern – Fördern
Entwicklung beginnt bereits vor der Geburt, ist ein lebenslanger Prozess und umfasst den körperlichen, geistigen und sozial-emotionalen Bereich. Wann sich was entwickelt ist vom biologischen Programm vorgegeben, wie es gelingt, hängt von den Möglichkeiten, die die Umwelt bietet, ab.
Kinder ideal fördern heißt sie auch zu fordern – natürlich entsprechend ihrer körperlichen Entwicklung, ihren Möglichkeiten und Grenzen. Dabei ist Unterforderung ebenso problematisch wie Überforderung. Dasselbe gilt für die Förderung. Zu vielfältige Förderangebote gehen an den Interessen der Kinder vorbei und führen zu Langeweile, Desinteresse und Frustration. Ideal ist eine ganzheitliche Förderung, die alle Bereiche anspricht und die Individualität des Kindes berücksichtigt.
Eltern-Kind-Gruppen ermöglichen beispielweise eine ganz besondere Art der Förderung für Eltern und Kinder. Nicht die Leistung sondern der Spaß und die Freude am Tun, Experimentieren und Entdecken sollten dabei im Vordergrund stehen
Kinder, die Anerkennung erfahren, die die reine Freude darüber, dass es sie gibt fühlen und die ermutigt werden, haben die beste Basis für ihre Entwicklung.

Schulstress und Lernprobleme
Die Ursachen für Stress und Lernprobleme können vielfältig sein. Im schulischen Bereich können z.B. Probleme mit Gleichaltrigen, Unter- oder Überforderung im Unterricht oder Konflikte mit Lehrern Auslöser darstellen. Aber auch angeborene Eigenschaften, Konzentrationsschwächen, Aufmerksamkeitsdefizite (ADS, ADHS), Lese-Rechtschreibschwächen sowie familiäre Problem oder verschiedenste psychische Faktoren sind mögliche Ursachen für Lernschwierigkeiten.
Wichtig ist es in einem ersten Schritt, diese mögliche Ursache zu finden. Manchmal genügt schon ein ermutigendes Gespräch zwischen Eltern und ihren Kindern, manchmal ist es auch notwendig sich an ExpertInnen zu wenden, die neben Ursachenforschung auch Interventionen anbieten.
Resilienz - Was Kinder stark macht
Unter „Resilienz“ versteht man die Fähigkeit des Menschen, Belastungen und schwierigen Lebenssituationen standzuhalten und manchmal sogar noch an ihnen zu wachsen. Bei Kindern verhält es sich dabei ungefähr wie mit einem Schnupfen: Während manchen Kindern beim leisesten Wind sofort die Nase läuft, erkälten sich andere nur selten. Wir sagen: „Sie sind abgehärtet.“ Ihr Immunsystem kann die Angriffe auf den Körper erfolgreich abwehren. Genau wie der Körper, ist auch die Seele Risiken ausgesetzt. Statt Viren und Bakterien wird sie beispielsweise durch Misserfolge, Notsituationen oder Unglücksfälle angegriffen. Auch hier gibt es Kinder, die einem belastenden Ereignis, wie zum Beispiel einem Streit, schnell hilflos gegenüberstehen. Andere hingegen „haut so leicht nichts um“. Sie sind in der Lage, kritische Erfahrungen zu meistern ohne Schaden zu nehmen. Diese psychische Widerstandsfähigkeit nennen Wissenschaftler Resilienz. Vereinfacht gesagt ist Resilienz also das Immunsystem der Seele.
Wie es Eltern möglich ist, die Widerstandsfähigkeit ihrer Kinder zu stärken bzw. aus welchen „Kraftquellen“ sie dabei schöpfen können, erfahren Sie in den folgenden Beiträgen.