Nur etwa die Hälfte aller Kinder unter 6 Jahren ist hierzulande kariesfrei und ist es erst einmal zu einem Loch gekommen so sind nicht einmal die Hälfte dieser Defekte auch zahnärztlich versorgt. Darum gilt: vorsorgen ist besser als heilen! Wenn man der Entstehung von Karies vorbeugen will, ist es zum einen wichtig auf eine zahngesunde Ernährung zu achten und zum anderen sind die regelmäßige Mundhygiene, sowie der halbjährliche Zahnarztbesuch für ein gesundes Lächeln unerlässlich.
Bei etwaigen Zahn- und Kieferfehlstellungen im Kindesalter ist ein Besuch beim Kieferorthopäden notwendig. Durch das Beseitigen von Zahn- und Kieferfehlstellungen wird die Funktion des Kausystems verbessert. Die Wahrscheinlichkeit von Folgeschäden an den Zähnen selbst, dem Zahnhalteapparat, den Kieferknochen, der Kaumuskulatur bis hin zum Kiefergelenk kann so oft deutlich verringert werden.
Der Grundstein für gesunde Zähne wird auf jeden Fall in der Kindheit gelegt. Deshalb ist es wichtig, so früh wie möglich mit der Zahnpflege zu beginnen.
Expert(inn)enstimmen
Mladjana Pavlovic
Sie ist als Mundgesundheitserzieherin beim Verein für prophylaktische Gesundheitsarbeit, kurz PGA, angestellt. Das PGA Mundgesundheitsförderungskonzept ist der pädagogische Projektteil im Programm „Tipptopp. Gesund im Mund und rundherum“ der Wiener Gesundheitsförderung – WiG. Das Programm wird aus dem Landesgesundheitsförderungsfonds finanziert. Dieser wurde im Rahmen der Gesundheitsreform von der Sozialversicherung und der Stadt Wien eingerichtet. Frau Pavlovic besucht in diesem Rahmen Kinder in Wiener Kindergärten und Kindergruppen, sowie Volksschulen und Sonderpädagogischen Zentren. Mundgesundheit wird, durch das moderne pädagogisch-didaktisch konzipierte Unterrichtsprinzip, positiv erlebbar und erfahrbar. Jeder Besuch hat einen eigenen Schwerpunkt, wie z.B. der Besuch in der Zahnarztpraxis, zahngesunde Ernährung oder die Kariesentstehung. Mundgesundheit und gemeinsames Zähneputzen wird so für die Kinder zu einem Vergnügen.
Zähneputzen kinderleicht
Peter Voitl, MBA
ist Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde mit den Additivfächern Neonatologie, Kinderkardiologie und Kinderpulmologie. Er ist langjähriger Leiter der Kinderintensivstation im SMZ-Ost mit dem Spezialbereich Kinderkardiologie.
Dr. Voitl ist Gründer und ärztlicher Leiter am Kindergesundheitszentrum Donaustadt und ärztlicher Leiter des Vereins Mobile Kinderkrankenpflege Wien. An der medizinischen Universität Wien wurde ihm der Titel „Doktor der medizinischen Wissenschaften“ – Dr. Sci. med. – der einem PhD entspricht, sowie der akademische Grad Master of Business Administration (MBA) in der Sparte „HealthCare Management“ verliehen.
Er unterrichtet an der Medizinischen Universität Wien die Vorlesung „Pädiatrie in der niedergelassenen Kinderarztpraxis“ und ist Assistenzprofessor an der Sigmund Freud Universität Wien sowie Fachgruppen-Obmann und Impfreferent der Ärztekammer für Wien.
Zahnerkrankungen
Andreas Pilarz
Dr. med. dent. Andreas Pilarz hat in München Zahnmedizin studiert und danach eine vierjährige Fachzahnarztausbildung zum „Fachzahnarzt für Kieferorthopädie“ absolviert. Er praktiziert in seiner freien kieferorthopädischen Praxis in Klagenfurt. Herr Dr. Pilarz ist selbst Vater eines siebzehnjährigen Sohnes und einer fünfzehnjährigen Tochter.
Kieferorthopädie im Kinder- und Jugendalter
Verena Bürkle
Studium der Zahnheilkunde in München, Leeds (GB) und Regensburg
Facharztstudium Kinderzahnheilkunde an der New York University
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kinderabteilung der Zahnklinik der LMU München
Gründerin und 8 Jahre lang Präsidentin (2005-2013) der Österreichischen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde
Nationale und internationale Referenten- und Lehrtätigkeit, Fachautorin
2003-2014 Selbstständig niedergelassen in Praxisgemeinschaft für Kinderzahnheilkunde in Salzburg
2014 Verkauf der Praxisanteile und kleine Auszeit um mehr für meine 2-jährigen Zwillingsbuben da zu sein
Mundhygiene bei Kindern
Trotz aller Aufklärung und Kampagnen rund um die Zähne halten sich immer noch einige Mythen hartnäckig.
Weitere Schwerpunktthemen

Wenn Kinder krank sind
Ein krankes Kind stellt Eltern immer wieder vor kleine und große Herausforderungen: Ist ärztliche Hilfe gefragt oder reichen ein paar gute Hausmittel? Wer kommt für die Betreuung des Kindes auf? Was zur Genesung jedenfalls am meisten beiträgt ist Zuwendung, Vertrauen und Ehrlichkeit!

Allergien bei Kindern
Die steigendende Tendenz zu Allergieerkrankungen in der Bevölkerung betrifft auch Kinder: Mittlerweile reagiert jedes sechste Kind allergisch auf Baum-, Kräuter- oder Gräserpollen. Juckende Augen, rinnende Nasen, ständiges Niesen, Schlafstörungen und Atemnot sind Alarmsignale, auf die Eltern sensibel reagieren sollten.
Allergien können sich schon sehr früh im Kindesalter manifestieren. Meist beginnt die „Allergiekarriere“ mit einer atopischen Dermatitis (Neurodermitis) oder Nahrungsmittelallergie im Säuglingsalter, später kann daraus ein allergischer Schnupfen oder gar Asthma entstehen. Eine frühe Diagnostik ist sinnvoll und wichtig, da dadurch eine frühe Therapie ermöglicht wird.
Es gibt unzählige Arten von Allergien; behandelt werden soll jedoch nicht der Allergiebefund, sondern nur die Beschwerden des Kindes. Therapieziele sind die Erreichung einer möglichst weitgehenden Beschwerdefreiheit. Die Therapie basiert auf drei Grundprinzipien: Vermeiden des Allergens, medikamentöse Therapie und Immuntherapie. Der Ansatz der Prävention allergischer Erkrankungen steht seit zehn Jahren im Fokus der klinischen Forschung mit dem Ziel, bereits Kinder weg von der Allergie hin zur Toleranz zu bringen.

Freude an Bewegung
Sobald kleine Kinder krabbeln und dann gehen können, sind sie sofort auf Achse und erreichen die hintersten Winkel, so dass man ihnen kaum nachkommt. Dabei nützen sie wirklich jeden Gegenstand als Klettergerüst. Gemütlich gehen oder gar still sitzen kommt in ihrer Lebenswelt nicht vor. Das liegt aber nicht daran, dass sie die Eltern auf Trapp halten wollen, sondern ist auf den natürlichen Bewegungsdrang des Menschen zurück zu führen.
Je älter das Kind wird, desto mehr wird es zum Stillsitzen und Ruhigbleiben angehalten, das fängt teilweise im Kindergarten an und verstärkt sich natürlich im Laufe der Schulzeit immer mehr. Darüber hinaus steht immer weniger Zeit und Raum für freie Bewegung zur Verfügung, vor allem im städtischen Bereich, ebenso spielen die verstärkte Motorisierung und auch das technisierte Freizeitverhalten (TV, Internet, Spielkonsolen, PC-Spiele, etc.) eine Rolle.
Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten wie man Kinder zu mehr Bewegung motivieren und diese in den Familienalltag einbauen kann. Die Palette reicht dabei von den einfachsten Dingen wie Treppen steigen anstatt Lift, über Verstecken spielen und Tanzen bis hin zu gezieltem kindgerechtem Krafttraining. Um bei Kindern und Jugendlichen heutzutage leider sehr häufig auftretenden Rückenschmerzen sowie Haltungsschwächen entgegenzuwirken, bietet sich ein Wirbelsäulentraining an, das auf spielerischem Weg rückenfreundliches Bewegungsverhalten erlernt und verinnerlicht.
Freude und Genuss beim Essen
Kinder sind von Geburt an Genießer, aber zum „Feinschmecker“ müssen sie erst heranwachsen. Denn die Fähigkeit zur differenzierten Geschmackswahrnehmung ist uns nicht angeboren, sie muss erlernt und geübt werden. Die Basis dafür wird in den ersten Lebensjahren gelegt. Ob Nahrungsaufnahme als positives Erlebnis und Genuss empfunden wird, hängt sehr stark auch vom Ernährungsverhalten der Eltern ab. So hat beispielsweise für Kinder, die oft mit ihren Eltern gemeinsam am Familientisch sitzen und frisch gekochte Speisen essen, „Essen“ im Allgemeinen einen hohen Stellenwert und ist mit positiven Assoziationen besetzt. Für Kinder, in deren Familien gemeinsames Kochen und Essen keine große Rolle spielen, ist Essen eine Notwendigkeit, um satt zu werden.
„Was häufig gegessen wird, wird auch gerne gegessen“ – damit ist gemeint, dass Geschmack durch Gewohnheit trainiert werden kann. Kaum jemand findet Kaffee beim ersten Schluck als unverzichtbares Geschmackserlebnis, aber durch oftmaliges Probieren in verschiedenen Varianten wird er durchaus für viele zum Genuss. Genauso müssen Kinder bei vielen Lebensmitteln erst auf den Geschmack kommen.
So trägt beispielsweise die richtige Jause wesentlich zu einer ausgewogenen Ernährung bei und spielt gerade bei den Kleinen eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit dem Frühstück sollte die Jause ca. 1/3 des täglichen Nährstoffbedarfs liefern. Mit einfachen Mitteln und etwas Planung lässt sich aus jeder Jausenvariante eine kreative Kinderjause zaubern, die den Spieltrieb weckt und die kleine Zwischenmahlzeit zum aufregenden Erlebnis werden lässt.