Bewegungsmangel und Übergewicht bei Kindern nehmen immer mehr zu. Dabei bedarf es oft so wenig, um mehr Bewegung in den Familienalltag zu bringen. Ein erster guter Schritt wäre zum Beispiel, den Schulweg zu Fuß anstatt im „Elterntaxi“ zu bestreiten….
Expert(inn)enstimmen
Jürgen Einwanger
ist Leiter der Alpenverein-Akademie und Bildungsreferent der Alpenvereinsjugend. Er begleitet seit vielen Jahren die Konzepte von risk´n´fun und risflecting® ist Theoretiker (Buchautor) und Praktiker (Vater von drei Söhnen) in der Entwicklungsbegleitung von Kindern und Jugendlichen.
Verantwortung ermöglichen – von der Bewahrungs- zur Bewährungspädagogik
Birgit Appelt
Politologin, Projektmanagerin bei der SPES Familien-Akademie, begleitet die Planung und Umsetzung des Projekts „sicher bewegt-Elternhaltestelle“ im Auftrag des OÖ Familienreferates. Die SPES Familien-Akademie organisiert zudem Fortbildungsveranstaltungen und Schulungen für Eltern, Fachkräfte in der Elternbildung und freiwillige Personen, die sich für Familien und in Gemeinden engagieren.
Sicher bewegt zur Schule
Martin Heim
ist Sozialarbeiter, Erlebnispädagoge und arbeitet mit Jugendlichen. Er ist Vater eines zweijährigen Wildfangs.
„Packt uns nicht in Watte ein!“: Kinder brauchen Abenteuer.
Susanne Ring-Dimitriou
ist Assoziierte Professorin für „Sportwissenschaft – Bewegung und Gesundheit“ an der Universität Salzburg. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Gesundheitsförderung durch Bewegung und Sport.
Talente der Eltern nützen! Wie Gesundheitsförderung am Beispiel SALTO im Kindergarten gelingen kann.
Weitere Schwerpunktthemen

Stress- und Burnout-Prävention
Kinder sind heute immer früher einem enormen schulischen und gesellschaftlichen Druck ausgesetzt und müssen mit den Anforderungen von steter Leistungsoptimierung und Reizüberflutung klar kommen. Eltern können ihre Kinder anhand konkreter Maßnahmen sehr gut bei der Stressbewältigung begleiten und damit Erschöpfungssyndromen vorbeugen.

Freude an Bewegung
Sobald kleine Kinder krabbeln und dann gehen können, sind sie sofort auf Achse und erreichen die hintersten Winkel, so dass man ihnen kaum nachkommt. Dabei nützen sie wirklich jeden Gegenstand als Klettergerüst. Gemütlich gehen oder gar still sitzen kommt in ihrer Lebenswelt nicht vor. Das liegt aber nicht daran, dass sie die Eltern auf Trapp halten wollen, sondern ist auf den natürlichen Bewegungsdrang des Menschen zurück zu führen.
Je älter das Kind wird, desto mehr wird es zum Stillsitzen und Ruhigbleiben angehalten, das fängt teilweise im Kindergarten an und verstärkt sich natürlich im Laufe der Schulzeit immer mehr. Darüber hinaus steht immer weniger Zeit und Raum für freie Bewegung zur Verfügung, vor allem im städtischen Bereich, ebenso spielen die verstärkte Motorisierung und auch das technisierte Freizeitverhalten (TV, Internet, Spielkonsolen, PC-Spiele, etc.) eine Rolle.
Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten wie man Kinder zu mehr Bewegung motivieren und diese in den Familienalltag einbauen kann. Die Palette reicht dabei von den einfachsten Dingen wie Treppen steigen anstatt Lift, über Verstecken spielen und Tanzen bis hin zu gezieltem kindgerechtem Krafttraining. Um bei Kindern und Jugendlichen heutzutage leider sehr häufig auftretenden Rückenschmerzen sowie Haltungsschwächen entgegenzuwirken, bietet sich ein Wirbelsäulentraining an, das auf spielerischem Weg rückenfreundliches Bewegungsverhalten erlernt und verinnerlicht.

Lebendiger Familientisch
Essen ist weit mehr als nur Nahrungsaufnahme! Kinder tanken beim Essen und Trinken Kraft für den Körper, aber auch Geborgenheit für ihre seelische Entwicklung. Der gemeinsame „lebendige“ Familientisch bietet Chancen für wertvolle Kommunikation, die genutzt werden soll. Hier werden aber auch die Weichen für spätere Ernährungsgewohnheiten gestellt. Daher bedarf es der richtigen Ernährung von Anfang an – ohne Gebote und Verbote.
Schulstress und Lernprobleme
Die Ursachen für Stress und Lernprobleme können vielfältig sein. Im schulischen Bereich können z.B. Probleme mit Gleichaltrigen, Unter- oder Überforderung im Unterricht oder Konflikte mit Lehrern Auslöser darstellen. Aber auch angeborene Eigenschaften, Konzentrationsschwächen, Aufmerksamkeitsdefizite (ADS, ADHS), Lese-Rechtschreibschwächen sowie familiäre Problem oder verschiedenste psychische Faktoren sind mögliche Ursachen für Lernschwierigkeiten.
Wichtig ist es in einem ersten Schritt, diese mögliche Ursache zu finden. Manchmal genügt schon ein ermutigendes Gespräch zwischen Eltern und ihren Kindern, manchmal ist es auch notwendig sich an ExpertInnen zu wenden, die neben Ursachenforschung auch Interventionen anbieten.