Früher war man der Meinung, dass unter den Bettnässern vorwiegend Kinder sind, die psychische Probleme haben. Heute weiß man, dass in 75 bis 80 Prozent der Fälle eine Verzögerung des körperlichen Reifungsprozesses der Tag- und Nachtsteuerung der Harnproduktion vorliegt. Dazu kommen meist ein beeinträchtigter Aufwachmechanismus, was zur Folge hat, dass die Kinder den Harndrang während des Schlafes nicht spüren, und/oder – sehr häufig – eine nicht ausreichende nächtliche Produktion des Botenstoffs Vasopressin (antidiuretisches Hormon ADH) vorliegt.
Bettnässen ist eine der häufigsten Probleme im Kindesalter: Etwa jedes fünfte Kind im Vorschulalter wacht morgens in einem nassen Bett auf. 10 bis 15% aller Kinder zwischen sechs und zehn und immerhin noch 2% aller 15-Jährigen nässen nachts regelmäßig ein. Anders gesagt bedeutet das: Rund 60.000 Kinder (2 bis 3 pro Volksschulklasse!) sind in Österreich von diesem Problem betroffen. Bis zum 5. Geburtstag ist ein hin und wieder nasses Bett völlig normal. Danach sollte Rat bei einem Spezialisten gesucht werden.
Der Übergang vom Kindergarten in die Volksschule ist ein großer Schritt in der kindlichen Entwicklung. Spätestens dann soll das Problem Bettnässen in Angriff genommen und Rat bei einem Spezialisten gesucht werden, denn kurz vor Schuleintritt noch immer nicht trocken zu sein, bedeutet eine enorme Belastung für Kinder – und für die gesamte Familie.
Expert(inn)enstimmen
Elisabeth Leeb
Elisabeth Leeb
Obfrau Club Mondkind
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Bettnässen ist ein lösbares Problem, kein Drama
Christian Zniva
Mag. Christian Zniva
Leiter der Klinischen Psychologie im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Club Mondkind
Bettnässen: Verminderter Selbstwert ist größtes Problem
Elisabeth Frigo
OA Dr. Elisabeth Frigo
Fachärztin für Kinder- und Jugendchirurgie in Wien
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Club Mondkind
http://med4kids.at
Bettnässen braucht Behandlung
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