Sie wird immer wieder gefragt, was man bei der Einrichtung des optimalen Kinderzimmers beachten sollte. Alexandra Schnögass-Mück von den Raumelfen ist Expertin für Kinderzimmereinrichtungen und bietet Planungen mit idealen Lösungen für jedes Alter. Nachfolgend finden Sie die 10 am häufigsten gestellten Fragen zur Kinderzimmerplanung.
Wie sieht der ideale Stauraum für mein Kind aus?
„Mix it“ heißt die Devise! Offene (Regale) und geschlossene (Kommoden, Rollkästen) Stauraumsysteme sollen ihr Gleichgewicht im Zimmer finden, um den Überblick zu behalten. Bei den Spielsachen gilt die Regel: Ihr Kind spielt nur mit dem, was es sieht.
Kleiderkästen sollen nicht zu hoch sein, da sie ihrem Kind um ein Vielfaches höher als uns Erwachsenen erscheinen. Achten Sie darauf, dass sich im unteren Teil des Kastens Laden befinden, damit ihr Kind bestimmte Alltagskleidung (Unterwäsche, Socken, Shirts) selbst erreichen kann – damit fördern Sie seine Selbständigkeit.
Ab wann kann ich mein Kind in ein Hochbett legen?
Babys und Kleinkinder sollten keinesfalls in Hochbetten schlafen. Das „Fallen“ aus der Höhe führt immer noch die Unfallstatistiken heimischer Spitäler an. Wir empfehlen ein erstes Hochbett ab frühestens 4 Jahren – allerdings auf einer Höhe von max. 80cm. Später kann das Bett dann bei vielen gängigen Möbelsystemen erhöht werden.
Wie bunt darf ein Kinderzimmer sein?
Farben sind wichtig für Kinder – aber in Maßen. Bleiben Sie bei den Möbeln eher neutral (Weiß oder Naturholz) und spielen Sie mit Accessoires (Lampe, Teppich), Textilien (Vorhänge, Bettwäsche) und Wandbelägen (Tapete, Bordüre, Stickers). So können Sie das Kinderzimmer jederzeit dem Alter entsprechend umgestalten. Vergessen Sie auch nicht, dass Spielsachen bunt sind und automatisch Farbe ins Zimmer bringen.
Welche Matratze braucht mein Kind?
Wichtig ist, dass die Matratze neu ist um Keimen keinen Nährboden zu bieten. Unter 3 Jahren sollte der Matratzenüberzug unbedingt abziehbar und waschbar sein (also keine Wollüberzüge). Die Matratze kann aus reinem Schaumstoff sein. Erst ab 3 Jahren, wenn ihr Kind an Gewicht zunimmt und in der Nacht zu schwitzen beginnt, sollten qualitativ hochwertigere Matratzen angeschafft werden wie Kaltschaum- oder Latexmatratzen (empfehlenswert von österreichischen Herstellern).
Kann ich beide Kinder in einem Kinderzimmer unterbringen?
Es ist kein Problem beiden Kindern (ungeachtet des Altersunterschiedes) einen gemütlichen Wohnraum einzurichten. Wichtig ist, dass beide neben einem gemeinsamen Bereich auch einen eigenen Rückzugsbereich und ein eigenes Bett im Zimmer haben, um ungestört lesen, lernen, schlafen und spielen zu können.
Soll der Kinderschreibtisch vor dem Fenster stehen?
Es ist ein allgemeiner Irrglaube, dass ein Schreibtisch direkt vor dem Zimmerfenster positioniert werden muss. Im Gegenteil – manchmal kann dies auch schlecht sein. Das Tageslicht darf (je nach Himmelsrichtung) nicht blenden, besonders wenn PC’s verwendet werden. Außerdem kann ihr Kind durch das „Fensterschauen“ leicht vom Lernen abgelenkt werden.
Welche Beleuchtung ist ideal im Kinderzimmer?
Wie auch bei den Erwachsenen brauchen Kinder ein gutes Beleuchtungskonzept. Eine Mischung aus direktem und indirektem Licht sollte in jedem Kinderzimmer vorhanden sein. Direkte Lichtquellen (Deckenlampe, Tischlampen) geben funktionales Licht, indirekte Lichtquellen (Wandlampen, Stehlampen) sorgen für Gemütlichkeit und Harmonie.
Spielt die Größe des Kinderzimmers eine wichtige Rolle?
Nein, man kann auch aus einem kleinen Zimmer das funktionale Maximum herausholen und es gemütlich und freundlich gestalten. Der Vorteil von kleineren Räumen liegt sogar darin, dass Sie meist verwinkelter sind, was man bei größeren Zimmern künstlich erzeugen muss. Hauptsache ihr Kind hat sein eigenes kleines Reich!
Ist es notwendig mein Kind in den Planungsprozess mit einzubeziehen?
Das ist eine sehr wichtige Frage, die leider oft bagatellisiert wird. Alle Kinder (auch Kleinkinder) sollen ein Mitspracherecht bei ihrem Kinderzimmer haben. Sämtliche Informationen über das Kind ermöglichen es dem Planer das Traumkinderzimmer mit individuellem Touch und dem gewissen Etwas zu zaubern. Von Farbpräferenzen bis zum Spielverhalten über Rituale ist jede Information wichtig.
Wie schaut ein guter Schlafplatz aus?
Generell schläft ein Kind gut, wenn es sich in seinem Zimmer wohlfühlt. Dennoch gibt es gewisse Faktoren die man noch berücksichtigen sollte. Das Bett sollte Nord-Süd ausgerichtet sein und nicht zu nah am Fenster stehen (Zugluft). Ihr Kind soll von seinem Fenster aus zur Tür schauen können, um zu sehen wer den Raum betritt. Bei kleineren Kindern sorgt ein Baldachin für Sicherheit und Wohlbehagen.
Trotz aller Tipps ist es am wichtigsten, dass Ihr Kind sich in seinem Zimmer wohlfühlt und der Raum seine einzigartige Persönlichkeit reflektiert. Lassen Sie im Zweifelsfall bei der Farbauswahl und dem Kauf der Accessoires Ihr Kind entscheiden, denn es weiß intuitiv am besten was gut für seine Entwicklung ist.
Kommentare
Matthias
Bin mit dem Text soweit einverstanden. Das Thema Chaos hätte mich noch interessiert. Ein Kind sollte meiner Meinung nach auch in der größten Möhl spielen dürfen, solange es sich Wohl fühlt und gelegentlich aufräumt. Aber ab wann wird Unordnung ein Problem? Und wie kann man dem Nachwuchs erklären, dass es besser insgesamt Ordnung hält, ohne das es zu nachvollziehbaren Abwehrreaktionen führt..