Die „Erste Liebe“ ist eigentlich etwas sehr Schönes, stellt Jugendliche (und auch ihre Eltern) aber auch vor viele neue Herausforderungen wie die ersten sexuellen Erfahrungen oder den ersten schmerzvollen Liebeskummer. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich die „Erste Liebe“ in der heutigen Zeit nicht nur „offline“, sondern sehr oft auch „online“ abspielt. Für Eltern ist es in jedem Fall wichtig, die Gefühle ihres Kindes ernst zu nehmen und respektvoll damit umzugehen.
Expert(inn)enstimmen
Heidemarie König
Pädagogische Leitung des Österreichischen Instituts für Sexualpädagogik und Sexualtherapien
www.sexualpaedagogik.at
Klinische- und Gesundheitspsychologin, Sexualpädagogin, Klinische Sexologin nach Sexocorporel, Bio- und Neurofeedbacktherapeutin
Erste Liebe - Kummer für die Eltern?
Stephan Hloch
Psychologe, Sexualpädagoge, Leiter von ÖGF First Love Mobil, Berater bei ÖGF Herzklopfen Online-Beratung; Mitarbeiter der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF);
www.oegf.at
www.firstlove.at
www.herzklopfen.or.at
Das erste Mal...
Helene Haidl
Klinische Psychologin, Mitarbeiterin bei Talkbox, Leitungsfunktion im Psychologischen Dienst der Wiener Kinder- und Jugendhilfe
Liebeskummer – das wird nie wieder…
Barbara Buchegger
ist pädagogische Leiterin der EU-Initiative Saferinternet.at und Expertin für Medienpädagogik, Internetsicherheit, digitale Kompetenzen, Onlinedidaktik und Erwachsenenbildung.
Erste Liebe, Online-Bekanntschaften und Internet
Weitere Schwerpunktthemen

Geschlecht und Sexualität – wenn Jugendliche anders sind
Was wäre es, wenn Ihr Kind “LGBTI” – also schwul, lesbisch, bisexuell, transident oder intersexuell – ist? Die meisten Eltern gehen davon aus, dass dem nicht so ist und dass sich ihre Tochter irgendwann einmal in einen Mann verliebt und ihr Sohn eine Partnerschaft mit einer Frau eingeht. Und noch selbstverständlicher ist die Annahme, dass ihr Sohn sich als Mann fühlt oder ihre Tochter sich als Frau. In den meisten Fällen liegen die Eltern damit auch richtig, aber manchmal eben auch nicht, nämlich dann wenn ihre Kinder einer sexuellen oder geschlechtlichen Minderheit angehören.
Schwule, lesbische, bisexuelle und transidente Kinder und Jugendliche werden sich im Laufe der Zeit, am häufigsten am Ende der Kindheit oder in der Pubertät, ihrer homosexuellen Neigungen oder ihrer transidenten Geschlechtsidentität bewusst und es vergehen manchmal Jahre, bevor sie dies anderen mitteilen. In dieser Zeit fühlen sich einige Jugendliche sehr isoliert und das Risiko für psychische Probleme ist erhöht. An dieser Stelle ist die Rolle der Eltern entscheidend. Viele Studien zeigen, dass eine gute Beziehung zu den Eltern einer der stärksten Schutzfaktoren gegen die negativen Konsequenzen von Diskriminierung und Gewalt ist. Daher ist es gerade für geschlechtliche und sexuelle Minoritäten so wichtig, entsprechende Unterstützung von ihren Eltern zu haben.

TikTok, Snapchat & Co: Online sicher unterwegs
Cyber-Mobbing, Sexting, Posing, Grooming, Hass-Postings, Fake News – einige von vielen Gefahren, die auftauchen, wenn Kinder und Jugendliche soziale Netzwerke oder Online-Games nutzen. Präventive Aufklärung und Gespräche zum Thema seitens der Eltern sind hier der bestmögliche Schutz.

Die Gefühlswelt in der Pubertät
Pubertät – das Monster aller Lebensphasen? Sicher nicht! Vielmehr eine Phase, in der vieles im Körper passiert, eine Phase, in der die eigene Identität hinterfragt wird, um sie wieder neu zu stabilisieren. Eltern und andere Bezugspersonen sind gefordert, dieser Lebensphase Begeisterung und Freude für die Veränderung entgegen zu bringen.
Kinder wachsen zu Teenagern und zu jungen Erwachsenen heran, die selbständig im Leben zurechtkommen müssen und dies im optimalen Falle auch meistern. Dies bedeutet aber auch, sie müssen Dinge loslassen und Situationen und Lebensweisen ändern, die sie auf diesem Wege in die Selbständigkeit hindern und bremsen könnten. Sie müssen offen sein für den Aufbau neuer Beziehungen.
Dazu gehören auch Verliebtsein, Liebe und erste sexuelle Erfahrungen – all das erfordert viel Respekt und Einfühlungsvermögen seitens der Eltern. Denn egal wie alt man ist: Die eigenen Gefühle sind ernst und wichtig und brauchen ein Gegenüber, das respektvoll damit umgeht.
In der Beziehungswelt der Jugendlichen ist der Freundeskreis eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die entscheidende Sozialisationsinstanz geworden. Der Austausch innerhalb der Gleichaltrigengruppe bleibt inzwischen nicht mehr alleine auf die Zeit beschränkt, die man in der Schule, am Nachmittag oder beim abendlichen Weggehen miteinander verbringt. Mit der Verbreitung moderner Kommunikationstechnologien, seien es die omnipräsenten sozialen Netzwerke bleiben sie auch in dem Zeitfenster, das Jugendliche noch zu Hause verbringen, ständig mit ihrem Freundes- und Bekanntenkreis vernetzt.
Sexualerziehung
Sexualerziehung ist ein kontinuierlicher Prozess, der ab der Geburt beginnt. Eltern stehen dabei vor allem vor der Herausforderung, ihr Kind auf diesem Weg rund um die heute dazu so leicht zugänglichen Informationen zu begleiten und dabei auf mögliche Missverständnisse oder Gefahren vorzubereiten.