Seit Anfang 2019 gelten österreichweit gleiche Ausgehzeiten sowie Altersgrenzen für den Konsum von Alkohol und Tabak. Was aber, wenn sich ein Kind weder an Gesetze, noch an innerfamiliäre Vereinbarungen hält? Mit einer positiven und starken Erziehung kann dabei auf beiden Seiten vieles besser gelingen.
Expert(inn)enstimmen
Aleksandar Prvulovic
ist Politikwissenschaftler sowie Menschenrechtsbildner und seit 2015 Geschäftsführer des Bundesnetzwerks der Österreichischen Jugendinfos (BÖJI).
Jugendschutz in Österreich: Wichtige Informationen und die aktuellen Bestimmungen
Philip Streit
Klinischer und Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Vorstand des Institutes und der Akademie für Kind, Jugend und Familie, Mitbegründer des Institutes für Positive Psychologie und Mentalcoaching, Koordinator von Seligman Europe, Member of the IPPA Board of Directors, Member Founders Group NVR, Ausbildung NVR bei Haim Omer, Referent v.a. in den Bereichen Neue Autorität, Positive Psychologie, Systemische Therapie etc., Autor von verschiedenen Publikationen z.B. das Geheimnis starker Eltern, Philips kleine Fibel u.v.m.
Stark und positiv in der Erziehung – auf die Haltung kommt es an.
Ines Berger
Pubertätsexpertin, Eltern- und Familienberaterin, Elternermutigerin mit Schwerpunkten Pubertät, Schule, Trennung/Scheidung, familylab-Seminarleiterin, Team-Trainerin der Akademie für Familiencoaching, ehemalige Lehrerin für Latein, Mathematik, Persönlichkeitsbildung, Sozialkompetenz; Mutter zweier erwachsener Kinder.
www.inesberger.at
Mein Kind hält sich nicht an Vereinbarungen
Weitere Schwerpunktthemen

Die Gefühlswelt in der Pubertät
Pubertät – das Monster aller Lebensphasen? Sicher nicht! Vielmehr eine Phase, in der vieles im Körper passiert, eine Phase, in der die eigene Identität hinterfragt wird, um sie wieder neu zu stabilisieren. Eltern und andere Bezugspersonen sind gefordert, dieser Lebensphase Begeisterung und Freude für die Veränderung entgegen zu bringen.
Kinder wachsen zu Teenagern und zu jungen Erwachsenen heran, die selbständig im Leben zurechtkommen müssen und dies im optimalen Falle auch meistern. Dies bedeutet aber auch, sie müssen Dinge loslassen und Situationen und Lebensweisen ändern, die sie auf diesem Wege in die Selbständigkeit hindern und bremsen könnten. Sie müssen offen sein für den Aufbau neuer Beziehungen.
Dazu gehören auch Verliebtsein, Liebe und erste sexuelle Erfahrungen – all das erfordert viel Respekt und Einfühlungsvermögen seitens der Eltern. Denn egal wie alt man ist: Die eigenen Gefühle sind ernst und wichtig und brauchen ein Gegenüber, das respektvoll damit umgeht.
In der Beziehungswelt der Jugendlichen ist der Freundeskreis eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die entscheidende Sozialisationsinstanz geworden. Der Austausch innerhalb der Gleichaltrigengruppe bleibt inzwischen nicht mehr alleine auf die Zeit beschränkt, die man in der Schule, am Nachmittag oder beim abendlichen Weggehen miteinander verbringt. Mit der Verbreitung moderner Kommunikationstechnologien, seien es die omnipräsenten sozialen Netzwerke bleiben sie auch in dem Zeitfenster, das Jugendliche noch zu Hause verbringen, ständig mit ihrem Freundes- und Bekanntenkreis vernetzt.

Erste Orientierung fürs Berufsleben
Berufspraktische Tage, Ferialpraktika, Volontariate, Schnupperlehre… Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, die Jugendliche bei Berufs- und Bildungswegentscheidungen unterstützen. Diese wichtigen Entscheidungen erfordern sowohl für Eltern, als auch Kinder viel Zeit, eine gute Vorbereitung und letztendlich eine entschiedene Umsetzung.

Sexualerziehung
Sexualerziehung ist ein kontinuierlicher Prozess, der ab der Geburt beginnt. Eltern stehen dabei vor allem vor der Herausforderung, ihr Kind auf diesem Weg rund um die heute dazu so leicht zugänglichen Informationen zu begleiten und dabei auf mögliche Missverständnisse oder Gefahren vorzubereiten.
Schulstress und Lernprobleme
Die Ursachen für Stress und Lernprobleme können vielfältig sein. Im schulischen Bereich können z.B. Probleme mit Gleichaltrigen, Unter- oder Überforderung im Unterricht oder Konflikte mit Lehrern Auslöser darstellen. Aber auch angeborene Eigenschaften, Konzentrationsschwächen, Aufmerksamkeitsdefizite (ADS, ADHS), Lese-Rechtschreibschwächen sowie familiäre Problem oder verschiedenste psychische Faktoren sind mögliche Ursachen für Lernschwierigkeiten.
Wichtig ist es in einem ersten Schritt, diese mögliche Ursache zu finden. Manchmal genügt schon ein ermutigendes Gespräch zwischen Eltern und ihren Kindern, manchmal ist es auch notwendig sich an ExpertInnen zu wenden, die neben Ursachenforschung auch Interventionen anbieten.