Was Kinder in der Erziehung wirklich brauchen, um selbständig und eigenverantwortlich in die Welt zu gehen, sind die Fähigkeiten, sich selber wahrzunehmen, sich ernst zu nehmen, sich selber zu verstehen und sich als selbst wirksam und kompetent für Handlungen zu erleben. Die Botschaften, die Kinder verinnerlichen sollten, sind also: „Ich kann es. Ich schaffe etwas. Ich bin kompetent und kann etwas bewirken.“ Dafür brauchen Kinder viele Übungsmöglichkeiten von klein auf unter den liebevollen und schützenden Blicken von Erwachsenen, die mit ihnen in guten und sicheren Beziehungen stehen.
Expert(inn)enstimmen
Evelyn Stelzl
Dipl. Elternbildnerin, Eltern-Baby-Gruppenleiterin, Lebens- und Sozialberaterin i. A., dreifache Mutter
Zwischen Verwöhnen und Grenzen setzen
Erziehung zwischen übermäßigem Verwöhnen und striktem Grenzensetzen ist eine Kunst, die eine gute Eltern-Kind-Beziehung und eine ermutigende, wohlwollende Haltung des Erziehenden dem Kind gegenüber braucht.
Katharina Kamelreiter
Geschäftsführung Eltern-Kind-Zentrum Kind&Kegel, Wien www.kind-und-kegel.at
Dachverband der unabhängigen Eltern-Kind-Zentren Österreich, Vorstandsmitglied www.ekiz-dachverband.at
Leitung von Eltern-Kind-Gruppen seit 1997,
Studium Erziehungswissenschaften/Fächerkombination Philosophie, Psychologie, Sonder- u. Heilpädagogik, Universität Wien,
„Mehrstimmig“ – Lehrgang für Elternbildung,
Mutter einer Tochter (*1995)
Leben mit Kindern im Spannungsfeld von Ermöglichen, Ermutigen / Bewahren und Schützen
Erziehen und Leben mit Kindern bewegt sich immer im Spannungsfeld von Ermöglichen, Ermutigen und Bewahren und Schützen. Es ist die grundlegende Aufgabe von uns Eltern, den Kindern eine sichere Umgebung zu schaffen, in der sie sich selbsttätig und ihrem Entwicklungsstand gemäß frei bewegen und bewähren können.
Barbara Dolak
ist diplomierte Elternbildnerin und leitet das Naturparkzentrum UnterWasserReich in Schrems. Sie ist Mutter von zwei Söhnen und lebt im Waldviertel.
Erziehungsstile – den eigenen Weg finden
Erziehungsstile gibt es viele. Eltern entwickeln im Laufe der Zeit individuelle Grundhaltungen, die abhängig von eigenen Wert- und Normvorstellungen, Erfahrungen und Umwelteinflüssen sind. Was wir alle gemeinsam haben, sind intuitive Verhaltensweisen, die die Basis für gelingende Erziehung darstellen.
Josef Kraus
Jahr 1949, Gymnasialdirektor, seit 2015 im Ruhestand, Diplom-Psychologe, ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL)
„Helikopter-Eltern“ – Kindheit zwischen Förderwahn und Verwöhnung!
Zwei „Typen“ von Eltern müssen uns Sorgen machen: Die einen sind diejenigen, die sich null-komma-nix um ihre Kinder kümmern. Die anderen sind diejenigen, die sich um alles kümmern. Es sei die Einschätzung gewagt, dass beide Gruppen - bei Unterschieden je nach Wohngegend - jeweils ein Sechstel der Elternschaft ausmachen. Im Umkehrschluss heißt das: Die große Mehrheit der Eltern erzieht bodenständig und verantwortungsbewusst.
Weitere Schwerpunktthemen
Sexualerziehung
Sexualerziehung ist ein kontinuierlicher Prozess, der ab der Geburt beginnt. Sexualerziehung ist das respektvolle Anerkennen des Kindes als sexuelles Wesen.
Überfordern – Unterfordern – Fördern
Entwicklung beginnt bereits vor der Geburt, ist ein lebenslanger Prozess und umfasst den körperlichen, geistigen und sozial-emotionalen Bereich. Wann sich was entwickelt ist vom biologischen Programm vorgegeben, wie es gelingt, hängt von den Möglichkeiten, die die Umwelt bietet, ab.
Konflikte
Konflikte sind ein Teil der menschlichen Kommunikation und Interaktion. Sie entstehen überall dort, wo Menschen aufeinander treffen und sind ein wichtiger Teil des sozialen Miteinanders. Bei Kindern passieren sie oft blitzschnell und manchmal ist der Grund des Konfliktes auf den ersten Blick nicht sicht- und erklärbar.
Resilienz – Was Kinder stark macht
Unter „Resilienz“ versteht man die Fähigkeit des Menschen, Belastungen und schwierigen Lebenssituationen standzuhalten und manchmal sogar noch an ihnen zu wachsen. Bei Kindern verhält es sich dabei ungefähr wie mit einem Schnupfen: Während manchen Kindern beim leisesten Wind sofort die Nase läuft, erkälten sich andere nur selten.