Der Begriff der „Pubertät“ bzw. „Vorpubertät“ ist nach wie vor für viele Erwachsene negativ besetzt. Assoziationen wie „Sturheit“, „Stimmungsschwankungen“ oder „Unkontrollierbarkeit“ sind keine Seltenheit. Für Pflege- und Adoptiveltern kann darüber hinaus die jeweilige Biographie der Jugendlichen und Fragen zur Herkunftsfamilie zu weiteren komplizierten Themenkomplexen aber auch zu ergänzenden Ressourcen führen. Das Teenageralter ist jedenfalls eine sehr wichtige und konstruktive Lebensphase, die Eltern darin fordert, ihre Kinder zu begleiten und nicht zu kontrollieren. Dieser Vortrag soll ein grundlegendes Verständnis für die biologische und psychologische Wichtigkeit dieses Lebensabschnittes vermitteln. Ohne Frage ist die Pubertät sowohl für Jugendliche als auch für Erziehungsberechtigte fordernd, sie ist jedoch für das Erreichen der Autonomie und Selbstbestimmung unersetzbar. Wann dennoch Grenzen gesetzt werden sollten, worüber man verhandeln kann und warum manchmal ein schlichtes Akzeptieren am hilfreichsten ist, wird im gemeinsamen Diskurs reflektiert und abgewogen. Denn die begleitenden Maßnahmen der Eltern sind im besten Fall genauso individuell, wie die Pubertierenden selbst.