Dass jeder Mensch sein eigenes Tempo hat, ist uns sehr wohl bewusst. Dieses Wissen schwindet jedoch mit steigender Emotionalität. Durch die großartige Aufgabe, ein Kind in seiner Entwicklung zu begleiten, versuchen wir als Erwachsenen alles richtig zu machen und so kann es leicht passieren, dass wir die Objektivität verlieren. Wir beginnen, uns die anvertrauten Mädchen und Buben zu vergleichen („besser als, schneller als, ordentlicher als“) und zu kategorisieren („die Wilde“, „der Ängstliche“, die „Ruhige“, der „Anstrengende“). Dadurch könnten wichtige Entwicklungsschritte, Talente, Besonderheiten übersehen und verloren gehen. Bewusstseinsbildung kann hier gut dagegen halten und uns die Chance öffnen, individuelle Persönlichkeiten in Gemeinschaft zu verbinden.