Liebevolle und sensible Zuwendung in den ersten Lebensjahren legt bei Kindern den Grundstein für das Vertrauen in die Welt und in andere Menschen. Auch bei älteren Kindern tragen Wertschätzung und eine sichere Bindung gepaart mit klaren Regeln und Grenzen dazu bei, das Urvertrauen zu stärken.
Expert(inn)enstimmen
Stefanie Höhl
leitet den Arbeitsbereich Entwicklungspsychologie an der Universität Wien. Sie erforscht, wie Babys und Kinder andere Menschen wahrnehmen und von ihnen lernen. Eltern von Kindern im Alter zwischen 0 und 6 Jahren sind herzlich eingeladen, sich über ihre Forschung zu informieren und auch selbst mit ihren Kindern daran teilzunehmen:
https://www.kinderstudien.at/
elterninformationen/
Woher unser Urvertrauen kommt
Nach der Geburt ist für das Baby plötzlich alles anders: Die Welt ist viel heller, lauter und kälter als bis eben noch im Mutterleib. Doch ein paar Dinge sind vertraut; die Stimme der Mutter zum Beispiel, und ihr Herzschlag, wenn sie das Neugeborene auf i
Martina Zemp
Institut für Klinische und Gesundheitspsychologie, Universität Wien
Universitätsprofessorin für Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters; Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in Systemischer Therapie und Verhaltenstherapie
Was kann getan werden, wenn bei Kindern und Jugendlichen das Urvertrauen fehlt?
Eine stabile und liebevolle Beziehung zu den Eltern gehört bis in die Adoleszenz zu den wichtigsten Faktoren für die psychische Gesundheit.
Doris Fleck, Dipl. LSB
Referentin in der Elternbildung 2007 – 2020, Leitung der Beratungsstelle „Institut für Familienfragen“ 2016 – 2020
Wie vermittelt man Wertschätzung?
Wir hören und lesen im Bereich der Erziehung immer öfter den Begriff Wertschätzung – aber was bedeutet es? „Wert – schätzen“ – was oder wen? Es bedeutet, dass jeder Mensch seinem Gegenüber mit Wohlwollen und Respekt begegnet.
Luitgard Derschmidt
geb. in Wien, lebt derzeit in Salzburg, Referentin in der Erwachsenenbildung/
Elternbildung; seit 1994, dem internationalen Jahr der Familie, ehrenamtlich im Familienministerium im Bereich der Elternbildung tätig; Vorsitzende der Gütesiegelkommission für Ausbildungslehrgänge für Eltrenbildner/innen. Verheiratet, 3 Kinder, 3 Enkelkinder.
Kinder achtsam ins Leben begleiten
Die Wertschätzung deinem Kind gegenüber, deine Achtsamkeit, deine Aufmerksamkeit fördert den Selbstwert des Kindes und kommt auch deinem eigenen Selbstwert zugute. Eine Gegenseitigkeit, die jede, wirklich jede echte Beziehung ausmacht.
Weitere Schwerpunktthemen
Übergänge gelingend gestalten
Die Eingewöhnung im Kindergarten, der Schulbeginn, die Pubertät, Trennungen und Verluste innerhalb der Familie, in der Migration… All diese „Übergänge“ oder „Transitionen“ sind Ereignisse, die für die Betroffenen bedeutsame Veränderungen mit sich bringen.“
Resilienz – Was Kinder stark macht
Unter „Resilienz“ versteht man die Fähigkeit des Menschen, Belastungen und schwierigen Lebenssituationen standzuhalten und manchmal sogar noch an ihnen zu wachsen. Bei Kindern verhält es sich dabei ungefähr wie mit einem Schnupfen: Während manchen Kindern beim leisesten Wind sofort die Nase läuft, erkälten sich andere nur selten.
Gelassene Erziehung
Kinder gelassen zu erziehen bedeutet auch weniger Schimpfen. Aber wie geht das? Es gibt zahlreiche Wege und Möglichkeiten, um das Schimpfen zu reduzieren und so gelassener durch den Familienalltag zu kommen.
Von der Überbehütung zum Loslassen
Es gibt Eltern, die „scheinbar“ alles tun für ihre Kinder. Sie sind immer da und helfen, wo sie nur können. Aber genau das kann auch zum Problem werden. Kinder können nicht lernen, selbst mit Herausforderungen und Problemen umzugehen, wenn ihre Eltern das immer für sie tun.