Eltern nehmen mit ihrem Finanzverhalten bereits ab dem Kleinkindalter Einfluss auf das spätere Finanzleben der Kinder. Das sogenannte implizite Lernen durch Beobachtung in der Familie manifestiert erste Einstellungen zum Konsum oder zum Sparen. In der Familie werden Routinen und Normen auf Basis von ersten Erfahrungen mit Geld entwickelt. All das passiert bereits vor der Vermittlung von Finanzwissen bzw. Finanzkompetenzen in der Schule.
Nutzen Sie den Alltag
Der Umgang mit Geld ist ein alltägliches Ereignis. Es bietet sich für Eltern also an, Finanzvorgänge für ihre Kinder möglichst transparent zu machen und offen darüber zu sprechen. Beim Einkaufen können etwa Preise von bestimmten Produkten geschätzt und besprochen werden. Die Auszahlung von Taschengeld könnte mit einer Unterhaltung über sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten oder Strategien für einen guten Überblick verbunden sein.
Schon frühzeitig sollten Gelegenheiten genutzt werden, das Thema Bezahlen anzusprechen. Welche Möglichkeiten gibt es? Warum ist die Entscheidung beim Einkaufen auf die Bezahlung mit Bargeld oder Karte gefallen? Später können dem Kind Einblicke in das Online-Banking gewährt oder gemeinsam ein Haushaltsbuch angelegt werden.
Kinder und Jugendliche entwickeln laufend neue Konsumwünsche. Hier ist es wichtig, den Unterschied zwischen „brauchen“ und „wollen“ zu vermitteln – sowie die Tatsache, dass man sich nicht alle Wünsche erfüllen kann und sollte.
Nicht zuletzt sollten Kinder und Jugendliche ein Verantwortungsbewusstsein entwickeln. Ihre Konsumentscheidungen haben Auswirkungen auf ihr Umfeld und ihre Umwelt. Das Thema Nachhaltigkeit kann deshalb immer wieder thematisiert werden. Außerdem kann – je nach Alter – hinterfragt werden, woher man Informationen über Finanzthemen beziehen sollte. Dabei bietet sich etwa der Hinweis auf die Gefahren beim Umgang mit Influencern auf den Social-Media-Kanälen an.
Fokus auf das Thema Sparen
Gespräche über regelmäßiges Sparen sind essenziell. Die Gründe für Sparen können vielfältig sein: auf ein bestimmtes Ziel, für die Altersvorsorge oder als Rücklage für Notfälle. Gerade der letzte Punkt ist immer wichtig, denn man weiß nie genau, wie die eigene Zukunft aussehen wird. Je früher Kinder und Jugendliche damit beginnen, etwas von ihrem Taschengeld zu sparen, desto routinierter werden sie später sein. Um das wichtige Thema Sparen zugänglich und zielgruppengerecht zu machen, hat die OeNB die Sparziel-App „Meiki“ entwickelt. Abgestimmt auf 9 bis 12-Jährige behandelt die App Finanzbildungsthemen auf spielerische Art. Ob Bilderrätsel, Dialoge mit Chatbots, Suchbilder oder „Millionenshow“-Quizzes – abwechslungsreiche Spieltypen machen das Lernen zum Erlebnis. Die App ist kostenlos in den App-Stores erhältlich, der Lernfortschritt wird ausschließlich bei den Nutzenden gespeichert und es kommt zu keiner Datenübertragung.
Weitere Informationen zur „Meiki“-App finden Sie unter www.oenb.at/meiki.
„Machen Sie Ihre Kinder FinanzFit“ – Ein kostenloses Online-Vortragsangebot der Oesterreichischen Nationalbank
Im Zusammenhang mit der Begleitung von Kindern und Jugendlichen ins eigene Finanzleben bietet die OeNB einen kostenlosen Online-Workshop an.
In diesen Vortragseinheiten werden folgende Aspekte angesprochen:
- Entwicklung von Finanzkompetenzen im Kindesalter
- Empfehlungen zur Taschengeldvergabe
- Geschäftsfähigkeit im Kindesalter
- Digitalisierung von alltäglichen Finanzgeschäften und daraus entstehende Herausforderungen
- Gestaltung des Übergangs in die finanzielle Eigenständigkeit
- Hinweise zum Sparen für Kinder
- Geldregeln für den Umgang mit Geld
- Außerschulische Angebote zur Finanzbildung
Die Vortragsdauer beträgt maximal 60 Minuten und findet zu familienfreundlichen Zeiten am späten Nachmittag bzw. frühen Abend statt. Teilnehmen kann man ganz einfach über Microsoft Teams per Smartphone, Tablet oder PC.
Die Vorträge werden von Wirtschaftspädagagog:innen der Abteilung für Finanzbildung und Kultur der Oesterreichischen Nationalbank durchgeführt.
Die Anmeldung sowie alle Informationen zu den Vorträgen finden Sie unter www.eurologisch.at/eltern.
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