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Warum Hobbys Selfcare sind

von Daniela Gaigg

Elternbildung
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Ich bin jetzt fast 10 Jahre Mama und fast 7 Jahre 2fach. Und ich lüge nicht, wenn ich behaupte, es waren die schönsten und gleichzeitig die härtesten Jahre meines Lebens. Phasen, Entwicklungen, Familien-Neuorganisation, Kindergarten-Krankheiten, Wiedereinstieg ins Berufsleben, Schulstart, Distance Learning und Homeoffice… wenn ich das alles so aufliste, wird mir schwummrig vor Augen und so richtig bewusst, was WIR MAMAS alles scheinbar einfach so schaffen. Tag für Tag, Jahr für Jahr begleiten wir diese wundervollen Menschen ein Stück weit in ihr Leben und müssen echt aufpassen, unser eigenes dabei nicht liegen zu lassen. „Selfcare!“ schreit es in mir und von jeder Plakatwand lacht ein Stück Freiheit in Form eines Urlaubs oder eines Thermenaufenthalts mit der Besten fast höhnisch herab.

MOMENT MAL.

Was ist denn dieses viel besprochene Selfcare wirklich?

Wenn ich eines gelernt habe in den letzten Jahren, dann ist es Prioritäten setzen. Erst kam immer das Baby, dann musste sofort ein neuer Toast fürs Kindergartenkind her und zwar richtig geschnitten und dann muss jeder morgens pünktlich in die Schule – klar. Allerdings gibt es an jedem Tag die Chance, zumindest einmal die Priorität auf mich zu lenken. Dazu muss ich mir allerdings erst Mal eingestehen, dass es notwendig ist (Ich brauche jetzt….) und dass ich mich selber wichtig genug nehme, statt mich immer an die letzte Stelle zu setzen. Ich ordne also die Reihenfolge mindestens einmal am Tag zu meinen Gunsten neu…. Und siehe da, niemand hat was dagegen. Anfangs war da noch mein Gewissen, aber das hat sich inzwischen gut beruhigt und hält den Zustand des Genießens aus. Ich gebe zu, die Einheiten gehen selten über 20 Minuten hinaus und sind oft noch viel kürzer, aber das macht nichts, denn es geht darum, aus meiner Zeit ein Ritual zu machen und das ist nicht an eine Zeitspanne geknüpft.

Hobbys sind ideal, um Selfcare zu etablieren, denn Hobbys sind etwas, das man liebt und aus Leidenschaft macht. Ich arbeite unglaublich gern mit den Händen. Im Garten, wenn ich Pflanzen arrangiere, pflege und mich um das wohl kleinste Gemüsebeet des Landes kümmere. Beim Malen oder Zeichnen, beim Stricken oder wenn ich mit Modelliermasse etwas gestalte, bin ich komplett in der Beschäftigung. Das ist Selfcare: in etwas aufzugehen und sich treiben zu lassen. Ich kenne einige Frauen, die sich in Musik und Gesang oder im Tanz ganz bei sich sind oder beim Laufen, beim Yoga….

Meine Kinder machen oft mit, wenn ich die Farbpalette oder das Buntpapier aus dem Schrank hole und dann entstehen gleichzeitig eigene Projekte. Ich muss nicht zwingend allein sein, um Selfcare zu betreiben und ich muss dazu weder weit weg fahren, noch irgendwie konsumieren. Das ist eine sehr beruhigende Erkenntnis, finde ich. (Auch wenn ich gegen Urlaub natürlich nichts einzuwenden hätte….)

Am Wesentlichsten ist allerdings, sich selbst so wichtig zu nehmen, dass es jeden Tag möglich ist, achtsam und nach den eigenen Bedürfnissen zu leben, statt sich komplett aufzugeben, auch wenn man sich mitten im Alltag befindet statt auf den Bahamas.


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