Zum Inhalt Zum Menü
Farbiger Bogen Farbiger Bogen Ei Schwerpunktthemen Zahnrad Lupe Share on Twitter Twitter Logo Share on Facebook Facebook Logo Share via E-Mail E-Mail Pfeil lang Pfeil nach unten Pfeil nach links Pfeil nach rechts Karte mit Marker Newsletter Links Bestellservice Literaturtipps Studien Elternbildung Login/Logout Hand Schließen Marker mit Hand YouTube Ei-Rahmen für Bilder info forum head helpdesk home info list logout message student task upload add burger burger_close courses delete download edit check link media preview preferences-elearning image share play-store-icon app-store-icon
Zum Inhalt Zum Menü

„Vor der Pause habe ich richtig Angst …“

von Wolfgang Obendrauf

Elternbildung
Elternbildung
Elternbildung

Männliche Jugendliche werden deutlich häufiger Opfer von „Strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben“ sowie gegen „Strafbaren Handlungen gegen fremdes Vermögen“ – als Mädchen. Zu diesem Ergebnis kommt der Österreichische Kriminalbericht 2019.

Die Häufigkeit, mit der junge Männer von psychischer, körperlicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, zeigt sich auch in Beratungsgesprächen, die ich und meine Kollegen im Rahmen der Männerberatung Graz seit Jahren durchführen. Selbst erlebte Gewalterfahrungen sind selten der Grund, um eine Beratung zu beginnen. Doch im Beratungsprozess werden sie – oft unvermittelt – von den Männern zur Sprache gebracht. Als ein erster Schritt, um zu lernen, damit besser leben zu können.

Sie berichten von Gewalt innerhalb und außerhalb der Familie, in der Schule, in der Lehre, am Schulweg, in der Peer-Group. Mobbing-Erfahrungen durch Mitschüler*innen werden am häufigsten genannt. Sie erzählen oft, auf Unverständnis oder gar Abwertung gestoßen zu sein, wenn sie sich als Opfer geoutet hatten.

Männliche Jugendliche verhalten sich untereinander oft gewalttätig. Eine wichtige Ursache dafür sehen wir in der Vermittlung bestimmter „toxischer“ Ideale von Männlichkeit, die innerhalb und außerhalb der Familie vorgelebt, vermittelt und einfordert werden – ebenso in der Peer-Group, in Filmen, in der Werbung und diversen (sozialen) Medien.

Männliche Kinder und Jugendliche erleben außerdem öfter körperliche Gewalt in ihren Familien als Mädchen – häufig ausgeübt von männlichen Familienmitgliedern. Gewalt anzudrohen oder auszuüben, kann so zum Teil eines erlernten Verhaltensspektrums einer „gelebten Männlichkeit“ werden. Diese jungen Männer tragen ein deutlich höheres Risiko, selbst gewalttätig zu werden, als die Mädchen in der Familie.

Quelle: https://www.gewaltinfo.at/betroffene/jugendliche/gewalterfahrung.php

Lernen männliche Kinder und Jugendliche ihr Mann-Sein an der Darstellung von Stärke, Dominanz, Durchsetzungsvermögen und Unabhängigkeit zu messen, so steigt einerseits das Risiko, selbst Gewalt anzudrohen oder auszuüben.

Andererseits geraten sie im Falle von selbsterlebten Gewalterfahrungen in ein doppeltes Dilemma. Denn das erlebte Ausgeliefert-Sein, die Verletzungen und Demütigungen, die Unmöglichkeit, sich verteidigen zu können und somit Schwäche zeigen und sich Schwäche einzugestehen zu müssen, stellt ihre „Männlichkeit“ in Frage. Und muss deshalb tunlichst verschwiegen, verdrängt  oder kompensiert werden.

Junge Männer, die gelernt haben, keine Emotionen zeigen zu dürfen, sind dann kaum in der Lage, sich die notwendige Unterstützung zu holen.

Eine Möglichkeit, selbst erlebte Gewalterfahrungen zu kompensieren ist, selbst zum Täter zu werden. Bis zu 50% der Gewaltopfern an Schulen werden selbst zu Tätern.

Was kann man tun?Elternbildung

Männliche Kinder und Jugendliche, die selbst Gewalt erleben, müssen ernst genommen werden. Gewalt an ihnen darf nicht bagatellisiert werden. Sie benötigen Vertrauenspersonen, die ihnen unvoreingenommen zuhören.

Auf bestehende Hilfsangebote aufmerksam machen und diese zur Verfügung stellen: Peer-Berater*innen an Schulen, Schulsozialarbeit, Beratungslehrer*innen, Jugend- und Familienberatungsstellen. Online – Angebote erleichtern die Kontaktaufnahme.

Alternative Formen von Männlichkeit vorleben: Männer, die ihre sozialen Fähigkeiten fördern, auch Schwächen zeigen können und bei Bedarf Hilfe und Unterstützung suchen, dienen als Role-Models für Kinder und Jugendliche. Männer, die sich an einer „(Selbst)Fürsorgenden Männlichkeit“ orientieren („Caring Masculinity“), haben außerdem auf allen Ebenen mehr Chancen im Leben.

Online Burschen*beratung hilft, wenn Not am jungen Mann ist …Elternbildung

anonym – vertraulich – kostenlos

Jeder junge Mann kann jederzeit in eine Situation geraten, in der er sich überfordert fühlt und nicht mehr weiter weiß.

Manchmal kennt man sich überhaupt nicht mehr aus und kann auch mit nahestehenden Menschen nicht mehr reden. Da tut es gut, mit einer Person zu reden, die ganz unvoreingenommen zuhört und eine neue Sicht auf die Dinge geben kann.

Die Fachstelle für Burschenarbeit in Graz bietet genau das an.
Über Skype, Telegram oder telefonisch.
Face-to-Face Gesprächstermine können bei Bedarf ebenfalls in Graz vereinbart werden.

Wenzel Havlovec: 0677-630 37 828, Skype: Wenzel H.
Jonas Pirerfellner: 0677-634 04 535, Skype: Jonas Pirerfellner

Instagram: @burschen_beratung
https://www.instagram.com/burschen_beratung


KommentareElternbildung


Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Name

*

Email
Kommentar