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Übers Rauchen reden

von Katica Schwarzenberger, MAS

Elternbildung
Elternbildung
Elternbildung

Um erwachsen zu wirken, um dazuzugehören, aus mangelnder Selbstsicherheit: Es gibt viele Gründe, warum Kinder und Jugendliche rauchen. Tabak ist das gesellschaftlich sichtbarste Suchtmittel und die mit Abstand am weitesten verbreitete Form der Abhängigkeit: In Österreich sind rund 850.000 Menschen nikotinabhängig, erste Raucherfahrungen werden durchschnittlich mit knapp 13 Jahren gemacht.

Eltern wollen Kinder, die rauchfrei leben. Was viele aber nicht wissen: Eine ablehnende Haltung dem Rauchen gegenüber ist wichtiger als die Frage, ob die Eltern selbst rauchen oder nicht. Eltern können entscheidend dazu beitragen, dass ihre Kinder nicht mit dem Rauchen beginnen oder, falls sie schon damit begonnen haben, leichter wieder aufhören.

Passivrauch gleich schädlich
Tabakrauch enthält rund 4.800 Inhaltsstoffe von denen 70 nachweislich krebserregend sind oder im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen. Beim Rauchen werden die Giftstoffe an die Raumluft abgegeben. Der sogenannte Passivrauch enthält die gleichen giftigen und krebserzeugenden Substanzen wie der Rauch, der vom Raucher inhaliert wird. Die feinen Tabakpartikel lagern sich außerdem auf Oberflächen wie Wänden, Böden, Teppichen und Vorhängen ab und werden wochenlang an die Raumluft abgegeben. Selbst wenn also nicht geraucht wird, halten sich die krebserzeugenden Stoffe in Innenräumen oder auch im Auto. Zum Rauchen ins Nebenzimmer zu gehen, verhindert die Gesundheitsgefährdung also nicht. Passivrauchen kann bei Kindern chronische Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und der Atemwege hervorrufen, aber auch Krebserkrankungen auslösen. Da sich Kinder noch in der Entwicklung befinden, atmen sie außerdem häufiger und kürzer. Je stärker die Belastung ist und je länger sie anhält, desto höher ist die Gefahr.

Vorbildwirkung der Eltern entscheidend
Wie Eltern mit dem Rauchen umgehen, kann auch Auswirkungen auf das spätere Rauchverhalten der Kinder haben. Wer in einem Raucherhaushalt aufwächst, erlebt Rauchen als Normalität. Besonders stark ist dieser Einfluss, wenn alle Erwachsenen der Familie rauchen und wenn sie zum Rauchen im Wohnraum bleiben. Die Wahrscheinlichkeit, selbst mit dem Rauchen zu beginnen, ist um das 24-fache erhöht, wenn Eltern und Freunde rauchen. Das hat einerseits mit der Vorbildwirkung der Eltern/Freunde und der Toleranz dem Rauchen gegenüber zu tun, andererseits entwickelt der kindliche Körper somit bereits früher ein „Suchtgedächtnis“, sodass in vielen Fällen rascher eine körperliche Abhängigkeit entsteht.

Rauchverbote in der Familie
Entscheidend sind in diesem Zusammenhang Regeln in der Familie, die zeigen, dass Rauchen nicht normal ist. Wenn Eltern selbst rauchen – dies aber nur außerhalb des Wohnraums, etwa am Balkon, tun – entwickeln Kinder und Jugendliche dem Rauchen gegenüber eher eine ablehnende Haltung als wenn im Wohnraum geraucht wird. Die Haltung beeinflusst also das Verhalten. Fangen Kinder aus rauchfreien Familien dennoch zu rauchen an, so rauchen sie nachweislich weniger, probieren häufiger aufzuhören und hören tatsächlich eher auf. Wird in Familien nicht geraucht, so heißt das nicht automatisch, dass Kinder und Jugendliche nicht mit dem Rauchen beginnen. Sie rauchen aber mit größerer Wahrscheinlichkeit weniger, kürzer oder gar nicht.

Übers Rauchen reden: Tipps für Eltern 

  • Nutzen Sie Ihre Vorbildwirkung!
    Wirkungsvoller als viele Worte ist oft das Verhalten von Eltern. Von Geburt an sind Sie das Vorbild Ihrer Kinder. Auch wenn Sie selbst rauchen, sollten Sie das Rauchen konsequent ablehnen. Durch einen klaren und kritischen Umgang mit Ihrem eigenem Rauchverhalten versteht Ihr Kind die Schwierigkeiten und Probleme des Rauchens besser. Wichtig ist es auch, niemals mit dem eigenen Kind gemeinsam zu rauchen.
  • Nehmen Sie eine klare Haltung gegen das Rauchen ein!
    Die Ablehnung des Rauchens durch die Eltern hat einen wichtigen Einfluss auf das Rauchverhalten der eigenen Kinder. Das Nichtrauchen der Eltern alleine reicht nicht aus, ganz wesentlich ist das Signal der Ablehnung des Rauchens – auch wenn Sie selber rauchen. Wichtig ist, dass Sie bei Ihrer Haltung bleiben – umso eher wird Ihr Kind nicht mit dem Rauchen beginnen.
  • Überdenken Sie Ihren eigenen Umgang mit Tabak!
    Bei Kindern und Jugendlichen ist der Umgang mit Tabak, Alkohol, Medikamenten, Essen, Medien, etc. zunächst stark vom elterlichen Vorbild geprägt. Deshalb ist es wichtig, dass Sie als Eltern in Ihrem eigenen Umgang mit Tabak vertrauens- und glaubwürdig sind. Es ist wichtig, die eigenen Konsumgewohnheiten selbstkritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern.
  • Stärken Sie Ihr Kind darin, selbstbewusst „Nein“ zu sagen!
    Viele Jugendliche fangen mit dem Rauchen an, um zu einer Gruppe dazuzugehören. Um diesem Gruppendruck wiederstehen zu können, sollte Ihr Kind selbstbewusst „Nein“ sagen können. Lassen Sie im Gespräch mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn unterschiedliche Sichtweisen zu und nehmen Sie Gefühle und Meinungen erst. Akzeptieren Sie ein begründetes „Nein“ Ihres Kindes – so lernt es sich zu behaupten und zu den eigenen Wünschen zu stehen.
  • Bleiben Sie im Gespräch und nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind!
    Ihr Kind sollte immer wissen, dass es in schwierigen Situationen bei Ihnen ein offenes Ohr findet. Ein gutes Gesprächsklima erleichtert den Kontakt zu Ihrem Kind. Voraussetzung dafür ist eine gute Gesprächsbasis. Alle Meinungen sollten Platz haben, eine wertschätzende Unterhaltung aber auch eine kritische Auseinandersetzung sollte möglich sein.
  • Nehmen Sie Fragen und Ängste ernst!
    Kinder fragen ständig nach dem „Warum“. Sie wollen wissen, warum jemand raucht und haben oft auch Ängste, dass geliebte Personen durch das Rauchen sterben. Nehmen Sie solche Ängste und Fragen ernst. Dabei sollten nicht die tödlichen Auswirkungen im Vordergrund stehen, sondern die unangenehmen Folgen, wie etwa der unangenehme Geruch, Husten oder verfärbte Fingernägel.
  • Sprechen Sie über Motive und Nachteile des Rauchens! Bei Jugendlichen sollten Sie auf Belehrungen verzichten. Am besten gelingt ein Gespräch, wenn man sich an den Motiven der Jugendlichen orientiert. Diskutieren Sie die Vor- und Nachteile des Rauchens. Meist stört Jugendliche der Gestank des Rauchs, die hohen Kosten, die spürbaren gesundheitlichen Auswirkungen (weniger Luft beim Sport) und die Abhängigkeit.
  • Setzen Sie klare Regeln und Grenzen!
    Wenn Sie selbst rauchen, tun Sie dies nach Möglichkeit nicht im Wohnraum sondern z. B. am Balkon. Stellen Sie klare Regeln bezüglich des Rauchens zu Hause auf und einigen Sie sich auf Konsequenzen. Vergessen Sie aber auch nicht, immer im Gespräch zu bleiben.
  • Motivieren und belohnen Sie Ihr Kind!
    Wenn Ihr Kind nicht raucht oder es geschafft hat aufzuhören dann ist es sehr motivierend, wenn es dafür eine Belohnung gibt. Überlegen Sie sich etwas, das Sie gemeinsam unternehmen können.
  • Scheuen Sie sich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen!
    Wenn Sie einmal nicht mehr weiter wissen, sollten Sie unbedingt Hilfe in Anspruch nehmen. Das „Rauchfrei Telefon“ (0800 810 013) bietet kostenlos Beratung und Information rund um die Themen Tabak und Rauchstopp.

 

Die Elternbroschüre „Übers Rauchen reden“ kann kostenlos bei VIVID – Fachstelle für Suchtprävention (www.vivid.at) bezogen werden.

 

 

 

 


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