Im Kinderzimmer werden Abenteuer erlebt, mit Freunden gespielt, gelernt, geschlafen und noch Vieles mehr. Für viele Kinder ist es ein Rückzugsort an dem man sich wohl und sicher fühlen sollte. Eltern können mit ein paar einfachen Handgriffen dazu beitragen und potenzielle Gefahrenquellen beseitigen.
Scharfe Kanten oder spitze Gegenstände können beim Herumtoben schnell zu Verletzungen führen, auch Steckdosen, Stromkabel, Schubladen, Fenster und Türen können gefährlich werden.
Was für den gesamten Wohnbereich in Punkto „Kindersicherheit“ wichtig ist, muss besonders im Kinderzimmer Beachtung finden:
- Steckdosensicherungen
- Stromkabel außerhalb der Reichweite von Kindern verlegen und befestigen
- Fenstersicherungen verwenden
- besonders bei Kindermöbeln sollten Sie drauf achten, dass sie glatt sind und keine scharfen Kanten haben
- verankern Sie Standregale und Kästen gut in der Wand, denn gerade im Kinderzimmer laden sie zum Klettern ein
- stellen Sie keine Möbel (Sitzmöbel, Spieltisch) direkt ans Fenster. Auch sie laden zum Hinaufklettern ein und könnten als "Leiter" zum Fenster genutzt werden
Sicherheit im Schlaf
Beim Kauf von Betten mit (montierbarem) Gitter ist es wichtig darauf zu achten, dass der Abstand zwischen den einzelnen Gitterstäben nicht zu groß ist, Der Kopf darf dabei nicht zwischen die Stäbe passen, optimal sind Abstände von 10 bis 12 Zentimeter.
Besondere Vorsicht ist zudem bei einem Stock- oder Hochbett geboten. Dieses muss absolut stabil sein, fachmännisch verschraubt und verankert werden. Das Bett darf nicht wackeln und erst recht nicht umfallen, wenn Ihr Kind daran hochklettert oder damit spielt. Zudem sollte ein Stock- oder Hochbett ebenfalls stabile Streben an den Seiten haben, damit Ihr Kind nicht hinunterfallen kann. Nicht zuletzt ist es ratsam, eine Art Geländer an der Treppe oder der Leiter zum Hochbett anzubringen. An diesem kann sich Ihr Kind beim Auf- und Absteigen leicht festhalten und droht nicht so schnell hinunterzufallen.
- Je jünger das Kind, desto höher sollte die Brüstung sein – auf jeden Fall sollte sie von der Oberseite der Matratze mindestens 16 Zentimeter hoch sein.
- Statt Federkernmatratzen sind Schaumstoff- oder Latexmatratzen besser geeignet, da sich diese nicht so zum Springen anbieten.
- Die Öffnung für den Aufstieg sollte zwischen 30 und 40 Zentimeter breit sein.
- Die Leiter muss mit dem Bett fest verbunden und standfest sein und sollte möglichst einen Handlauf haben.
- Der Stufenabstand der Leiter muss für das Kind leicht zu bewältigen sein, das heißt, der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Stufen sollte zwischen 20 und 30 Zentimeter liegen. Die nutzbare Breite der Stufe beträgt mindestens 30 Zentimeter, die Tiefe mindestens neun Zentimeter.
- Es sollte keine scharfen Kanten, Ecken oder hervorstehende Schrauben bzw. Muttern geben und eventuelle Rohrenden müssen verschlossen sein.
- Das Bett muss stabil sein ("Rütteltest") und fest an der Wand verankert sein. Falls dies nicht möglich ist, darf der Abstand zwischen der oberen Absturzsicherung und der Wand nicht mehr als 7,5 Zentimeter betragen oder muss größer als 23 Zentimeter sein (ein entsprechender Hinweis sollte in der Gebrauchsanleitung enthalten sein).
Möbel an der Wand festschrauben
Kleidung, Spielzeug und Spiele – um all das zu verstauen benötigt man Regale oder Schränke. Kinder verwenden diese Möbelstücke oft gerne zum Spielen und Klettern. Deshalb ist es empfehlenswert, diese an der Wand festzuschrauben – sie können dann nicht mehr umkippen, wenn Ihr Kind daran hochklettert. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass im Kinderzimmer nichts zum Klettern einlädt – dazu kann man zum Beispiel die Regalbretter so mit Büchern und offenen Laden füllen, dass sie den Füßen Ihres Kindes keinen Halt mehr bieten.
Auszugssicherungen & Kindersperren
Schubladen laden ebenfalls zum Spielen ein, Kinder lassen ihrer Neugier freien Lauf und erforschen gerne den Inhalt. Damit Schubladen nicht aus der Halterung rutschen und auf das Kind fallen, bringen Sie Auszugssicherungen an.
Chaos ist die Quelle der Kreativität
Im eigenen Reich sollten Kinder die Möglichkeit haben ihr eigenes Ordnungssystem zu haben. Auf eine Regel sollten Sie allerdings von Anfang an bestehen: Nach dem Spiel müssen die Sachen vom Boden weggeräumt werden. Ihr Kind wird schnell begreifen, dass es ohne Stolperfallen auf dem Boden viel besser und sicherer herumtollen kann. Und: Ein weggeräumtes Spielzeug kann auch nicht versehentlich zertreten werden. Laden, die einen Blick auf den Inhalt freigeben, erleichtern Kindern auch manchmal das Wegräumen, da ihre Spielsachen nicht auf einmal „unsichtbar“ sind.
Steckdosensicherungen
Eine Steckdose kann den Forschertrieb Ihres Kindes inspirieren. Darum sollten Steckdosensicherungen angebracht werden, die vom Kind nicht herausgezogen werden können. Diese Sicherungen verhindern, dass eine Verbindung mit den Kontakten der Steckdose hergestellt wird und Strom fließen kann. Diese Vorsichtsmaßnahme ist bei Kindern im Krabbelalter ebenso sinnvoll wie bei neugierigen Kindergarten- und Schulkindern.
Fenstersicherungen
Die Ursache für einige der schwersten Verletzungen von Kindern im Kinderzimmer können Stürze aus dem Fenster sein. Das betrifft kleine Kinder besonders, gilt jedoch auch noch für Schulkinder. Die normalen Verschlüsse an Fenstern bieten leider keinen ausreichenden Schutz. Auch relativ kleine Kinder sind bereits in der Lage, den Griff zu betätigen und das Fenster zu öffnen. Deswegen ist es wichtig, bei der Auswahl der Fenster auf kindersichere Griffe zu achten. Dies sind zum Beispiel Modelle mit Druckknopf. Es gibt auch absperrbare Griffe, die ein Verriegeln in einer gekippten Position erlauben.
Lernen mit Gefahren umzugehen
Sicherheit hört aber nicht damit auf Ecken und Kanten zu entschärfen. Schließlich sind Kinder manchmal auch bei Freunden oder Familienmitgliedern zu Besuch, wo es einige Sicherungsmaßnahmen vielleicht nicht gibt.
Bei der Sicherheitserziehung ist es wichtig, dass Ihr Kind zum sicherheitsbewussten Handeln befähigt wird. Das Betrifft den Umgang mit spitzen und scharfen Gegenständen ebenso, wie mit gefährlichen Substanzen oder heißem Wasser.
Auch die die motorischen Fähigkeiten Ihres Kindes sollten von Ihnen gefördert werden, denn bewegungsungeübte Kinder sind unfallgefährdeter als geübte Kinder. Viele Kinder haben einen guten Instinkt dafür, wenn es beim Spielen oder Toben zu heiß her geht.
Alexandra Schnögass-Mück
Alexandra Schnögass-Mück hat Ihr Studium der Architektur an der TU Wien absolviert, ist selbst Mutter von 3 Kindern und seit mehr als einem Jahrzehnt Spezialistin für Kinderzimmereinrichtungen. Gemeinsam mit Ihrer Schwester Nicola Daxberger betreibt Sie ein Kindermöbelgeschäft mit individuellen Planungen in der Wiener Josefstadt.
www.dieraumelfen.at
Der Raumelfen-Blog: https://www.dieraumelfen.at/blog/
Das perfekte Kinderzimmer
Sie wird immer wieder gefragt, was man bei der Einrichtung des optimalen Kinderzimmers beachten sollte. Alexandra Schnögass-Mück von den Raumelfen ist Expertin für Kinderzimmereinrichtungen und bietet Planungen mit idealen Lösungen für jedes Alter. Nachfolgend finden Sie die 10 am häufigsten gestellten Fragen zur Kinderzimmerplanung.
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