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Schulstress und Leistungsdruck

von Mag.a Christina Haas

Elternbildung
Elternbildung
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Was ist Schulstress?Elternbildung

Bei der Entstehung von Stress geht es immer um ein Ungleichgewicht zwischen wahrgenommenen Anforderungen einer Person und ihren erlebten Handlungsmöglichkeiten, diese bewältigen zu können.

Stress ist an sich eine sinnvolle Reaktion des Körpers, um in besonderen, herausfordernden Situationen alle Kräfte zu mobilisieren und rasch reagieren zu können. Vor einer Prüfung beispielsweise wird alles aktiviert, um eine gute Leistung erbringen zu können. Wichtig ist die entsprechende Ruhe- und Erholungsphase im Anschluss! Problematisch wird es erst dann, wenn diese extrem erhöhte Aktivierung zu einem Dauerzustand wird. 

Mögliche UrsachenElternbildung

Die Ursachen für Stress können vielfältig sein. Im schulischen Bereich können z.B. Probleme mit Gleichaltrigen, Unter- oder Überforderung im Unterricht oder Konflikte mit Lehrern Auslöser darstellen. Natürlich hat auch das Verhältnis zu den Eltern einen wichtigen Einfluss. Familiäre oder persönliche Probleme können ebenso eine Rolle spielen.
Betrachtet man im schulischen Kontext Lernprobleme als mögliche Stressursache, so sollte genau abgeklärt werden, warum diese bestehen. Manchmal kommt es auf Grund von Erkrankungen zu Lernlücken, die einen Wissensaufbau erschweren. Aber auch eine generelle Überforderung in Zusammenhang mit einer Entwicklungsverzögerung kann vorliegen. In jedem Fall sollte eine genaue Abklärung stattfinden, um möglichst rasch die geeignetsten Maßnahmen ergreifen zu können. In diesem Zusammenhang steht die Schulpsychologie für Analyse und Beratung kostenlos zur Verfügung. 

Wie reagieren Kinder und Jugendliche auf Stress?Elternbildung

So wie es unterschiedliche Ursachen für Stress gibt, so gibt es auch viele unterschiedliche Reaktionsweisen. Auf der körperlichen Ebene können z.B. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Appetitlosigkeit auftreten. Als psychische Reaktionsweisen kann es unter anderem zu Anspannung, Nervosität, Gereiztheit oder Angst kommen. Auf der Verhaltensebene können sich Aufmerksamkeitsstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafprobleme oder sozialer Rückzug zeigen.

Was können Eltern tun?Elternbildung

  • Nehmen Sie mögliche Veränderungen bei Ihrem Kind wahr. Sprechen Sie mit ihm.
  • Seien Sie selbst ein gutes Vorbild bzgl. Zeitmanagement, also beim Wechsel zwischen Arbeits- und Erholungsphasen!
  • Je jünger das Kind ist, desto wichtiger sind strukturierte Tagesabläufe, Rituale und Ruhephasen. Unterstützen Sie Ihr Kind dabei und verplanen Sie nicht die gesamte freie Zeit mit weiteren Aktivitäten.
  • Haben Sie realistische Erwartungen an die schulischen Leistungen Ihres Kindes und setzen Sie es nicht unnötig unter Druck. Viele Kinder und Jugendliche glauben, „die Welt würde untergehen“, wenn sie schlechte Noten bekommen. Sie machen sich sehr oft selbst zu viel Druck.
  • Unterstützen Sie ihr Kind bei einer gesunden Ernährung. Achten Sie darauf, dass es genügend trinkt. (Kinder „vergessen“ oft zu trinken).
  • Achten Sie auf ausreichende Bewegungsmöglichkeiten, denn Bewegung ist ein wichtiger „Stresskiller“!
  • Achten Sie darauf, dass ihr Kind ausreichend schläft. Schlafmangel führt zu Konzentrationsproblemen.
  • Achten Sie auf das Ausmaß der Nutzung elektronischer Medien. Handyfreie Zeiten sollten beispielsweise eingeplant sein. Elektronische Medien dienen nicht der Erholung bzw. Entspannung, sondern können den Stress noch erhöhen.
  • Unterstützen Sie ihr Kind bei einer entsprechenden Arbeitsplatzgestaltung (fixer, aufgeräumter Ort).
  • Unterstützen Sie das Selbstwertgefühl ihres Kindes, indem Sie gemeinsam Zeit mit ihm verbringen, die frei von Leistungsansprüchen ist.

Was kann Ihr Kind selbst tun?Elternbildung

  • Eventuell mittels eines Stresstagebuchs erheben, wie es ihm  geht bzw. wie hoch das Ausmaß an Belastung ist.
  • Einen Zeitplan erstellen. Oft entsteht das Gefühl, dass der gesamte Tag mit dem Thema „Schule“ verbracht wird. Daher sollte aufgeschrieben werden, wieviel freie Zeit bleibt um diese „bewusst“ wahrzunehmen und sinnvoll zu gestalten.
  • Realistische Ansprüche an sich selbst haben.
  • Besonders wichtig sind eine gute Lernplanung und das Einhalten von Pausen!
  • Eventuell gemeinsam lernen; Hilfe in Anspruch nehmen!
  • Das Anwenden von Entspannungsübungen ist sehr hilfreich. Dabei sollte auf die eigenen Vorlieben unbedingt Rücksicht genommen werden! Es gibt jedenfalls eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie z.B. die Progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Yoga  oder einfache Momente der Stille.
  • Sportliche Aktivitäten, ein Spaziergang oder Aufenthalte in der Natur, Freunde treffen, Musik hören und Lesen können ebenso zur Entspannung dienen. Nur der Gebrauch von elektronischen Medien sollte sehr kritisch hinterfragt werden.

Bei Lernschwierigkeiten wird oftmals  z.B. auf sportliche Aktivitäten verzichtet, um ausreichend Zeit zum  Lernen zu haben. Gute Leistungen und eine hohe Konzentrationsfähigkeit können nur mit einem entsprechenden Ausgleich an Bewegung, Erholung und Ruhe erreicht werden.
Für weitere Information können Sie sich kostenlos an eine der schulpsychologischen Beratungsstellen wenden. Nähere Informationen finden Sie unter www.schulpsychologie.at


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