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Konflikte rund um Weihnachten – muss das sein?

von Heidi Effenberger

Elternbildung
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2017 durfte ich schon einmal auf der Seite Eltern-bildung.at einen Artikel über Weihnachten verfassen. Fünf Jahre sind seither vergangen, meine Kinder wurden größer, die Familie kleiner, nein eigentlich auch wieder größer mit FreundInnen. Wir haben 2 Jahre pandemische Weihnachten hinter uns und noch ein Weihnachten mit Corona vor uns. Manche Familien werden durch die Inflation bzw. Energiekrise vielleicht eher kleine Weihnachten feiern oder sich am Kerzenschein des Baumes, so er leistbar ist, wärmen. Trotzdem wollen wir feiern! Wie gelingt Weihnachten? Ohne Konflikte, Stress und Ärger.

Der Heilige Abend, das perfekte Familienfest! Der 25. Dezember, die Verwandtschaft kommt. Alle zergehen in Harmonie. So stellen wir uns das vor und oft gelingen die Feste auch so. Aber nicht selten, brechen schwelende Konflikte hervor und es kommt anders, als wir es geplant haben.

Der 24. Dezember, kommt nicht unvorbereitet, er ist schon vorher mit Vorbereitung, Planungen, Geheimnissen und natürlich auch mit der Adventzeit ein Fixpunkt auf den hingearbeitet wird. Mit Kindern in der Familie, wird es je nach Alter anstrengend alles geheim zu halten, aber je älter die Kinder werden, auch schöner, weil vieles gemeinsam erledigt werden kann.

Wenn eine neue Partnerschaft gegründet wird, und dann Kinder im Haus sind, sollte zwischen den PartnerInnen geklärt werden, wie Weihnachten gefeiert werden soll, denn jede(r), kommt aus einer anderen Herkunftsfamilie, und es werden unterschiedliche Rituale mitgenommen. Hier sollte vorher, vielleicht schon lange vor Weihnachten, besprochen werden, welche Rituale übernommen werden wollen, und was z.B. auch aus räumlichen Gründen gar nicht geht. Hier heißt es neue Kompromisse zu finden. Wenn die Kinder erwachsen werden und vielleicht FreundInnen haben ist es auch wichtig rechtzeitig anzusprechen, wer wann, wo und mit wem sein wird. Es gilt hier auch loszulassen und vielleicht auch selbst wieder Weihnachten anders zu begehen. Vielleicht mit Freunden?

In jeder Familie gibt es andere Traditionen – es darf aber auch sein, dass wir Traditionen auch immer wieder hinterfragen und auch Neues ausprobieren. Wie so alles im Jahreskreis, soll auch Weihnachten geplant werden, was wollen wir essen? Welche Adventkalender soll es geben? Auf welche Weihnachtsmärkte wollen wir gehen? Wen sehen wir wann und wie? Am 25. Kommt, die eine Familie, am 26. Gehen wir zu den anderen, oder ganz anders?

Bei Patchwork Familien, gibt es oft Streit, wer die Kinder am 24. Dezember hat! Das macht es für die Kinder oft nicht leichter. Hier sollten frühzeitig, Bedürfnisse und Erwartungen abgefragt werden um gebrochene Herzen und Schuldgefühle, vor allem bei den Kindern zu vermeiden. Hier gilt, der 24. Dezember kann auch am 25. Oder 26. Dezember stattfinden, sogar am 23. Oder noch besser, vielleicht schafft es die Familie an einem Tag gemeinsam zu sein. Bei einem Begräbnis trifft man sich ja auch….

Vermeiden Sie Stress und zu viel Alkohol um ein streitloses Weihnachten zu verbringen. Familienmitglieder, die sich nicht leiden können, laden Sie möglichst zu unterschiedlichen Tagen ein. Vermeiden Sie auch Grundsatzdiskussionen z.B. unterschiedliche politische Standpunkte und Rechtfertigungsfragen z.B. Wann heiratet ihr? Wann kommt ein Baby?  Sollten es dennoch Streit geben, versuchen Sie zu deeskalieren und die streitenden Parteien zu separieren. Wenn in Ihrem Haus gestritten wird, weisen Sie höflich aber bestimmt darauf hin, dass Sie das jetzt äußerst unpassend finden. Versöhnung findet zu Weihnachten auch wieder schneller statt als sonst. Gäste dürfen auch mal Auszeiten nehmen und einen Spaziergang machen.

Wenn Kinder streiten, nehmen Sie das nicht persönlich. Auch für sie ist Weihnachten stressig und von gegenseitigen Erwartungshaltungen erfüllt. Vermeiden Sie unbequeme Kleidung bei Kindern, und vor allem wenn Sie bei sich daheim sind: Dieselben Regeln wie immer, kein gekünsteltes Benehmen ist angebracht. Wenn Sie am Heiligen Abend noch in die Mette gehen wollen, überlegen Sie, ob es nicht sinnvoller ist, eine Kindermette am Nachmittag zu besuchen, damit die Kinder nicht aus dem Spielen herausgerissen werden müssen. Weihnachten sollte so gemütlich wie möglich gestaltet werden, dann werden sich alle gerne an diese Tage erinnern.

Weihnachten in Pandemie- und Krisenzeiten. Die meisten Familienmitglieder sind mittlerweile geimpft oder sind schon an Corona erkrankt gewesen. Wir wollen es uns zu Weihnachten natürlich nicht nehmen lassen, gemeinsam zu feiern. Sprechen Sie trotzdem die Thematik an. Ein Haustest verhindert natürlich nicht Ansteckung, gibt aber zumindest eine Momentaufnahme. Wenn vor allem ältere Menschen aus Sorge nicht teilnehmen wollen, respektieren sie das und gehen vielleicht alleine und getestet mit einem Keksteller zu Besuch.

Zum Thema Krise: Es muss nicht immer das teuerste Essen sein. Es könnte jede etwas mitbringen, oder auch gemeinsam Kochen. Bedenken Sie auch, dass es viele Menschen in Österreich gibt, die noch weniger haben, als man selbst. Wer teilt und ein bissel etwas hergibt, feiert vielleicht zufriedener.


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