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Immer Ärger mit dem/der Ex?

von Mag. Katja Ratheiser

Elternbildung
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Kinder brauchen klare Beziehungen und einen entspannten Kontakt mit dem getrennt lebenden Elternteil. Dann fühlen sie sich in der zusammengesetzten Familie geborgen.

„kann eva heute erst um 16 uhr abholen“ – das SMS von Horst ist kurz und bündig. Lena spürt den alten Ärger aufkeimen. Heute sollte ihr Exmann die gemeinsame Tochter mittags von der Schule holen. Aber er hält sich wieder einmal nicht an die Vereinbarung. Früher hätte Lena ihren Ärger zuerst hinuntergeschluckt, nur um Horst später bei jeder Gelegenheit daran zu erinnern: „Du hältst nie, was du versprichst“ und „Du bist ein schlechter Vater.“

Doch letzte Woche hat Lena in der Kaffeeküche zufällig ein Gespräch unter Kollegen mitgehört. Es ging um die Herausforderung für Väter, Familie und Job unter einen Hut zu bekommen. „Ich wäre gerne zum Kindergartenfest gegangen. Aber ich habe zu knapp davon erfahren, und der Chef hat mir nicht frei gegeben“

Lena greift zum Handy. Statt ein beleidigtes SMS zu senden, ruft sie Horst an. „Warum hältst du dich nicht an die Vereinbarung?“, fragt sie ihn. „Weil ich in Graz zu tun hatte und den Zug zurück versäumt habe. Es tut mir leid. Vielleicht kann ich die fehlende Zeit morgen ausgleichen?“

Lena denkt daran, wie enttäuscht Eva wäre, wenn sie nicht die üblichen 24 Stunden mit Papa verbringen könnte. Eigentlich hat ihre Familie ja schon Pläne für morgen. Aber die Tochter geht vor: „In Ordnung. Bring sie bitte am späten Nachmittag zurück.“

Um Vereinbarungen zum Wohl des Kindes zu treffen, ist eine Zusammenarbeit zwischen zwei Menschen notwendig, die Kränkungen und Konflikte überstehen mussten. Da braucht es auf beiden Seiten Rücksicht und Entgegenkommen. Lenas Entscheidung, nicht beleidigt zu reagieren, ist ein bewusster Schritt weg von der alten Paarebene. Ihr Anruf zur Klärung kostet Überwindung, aber sie will das Bestmögliche für ihre Tochter. Und das ist: ein kameradschaftliches Verhältnis mit ihrem Exmann. Auch Horst bleibt bei dem Telefonat auf der Elternebene: Er begründet sein Zuspätkommen und bietet eine Alternative an.

Lenas Kollege Timur, der das Kindergartenfest versäumt hat, lebt auch getrennt von der Mutter seiner Kinder. Der dreijährige Elyas und die siebenjährige Selma verbringen jedes zweite Wochenende bei ihm und seiner Freundin Klara. Es hat über ein Jahr gedauert, bis diese Regelung funktioniert hat. Anfangs hat die Mutter der Kinder Ausreden gefunden, warum „es dieses Wochenende nicht geht“. Dann war es plötzlich umgekehrt und sie hat ihm die Kinder überraschend gebracht, wenn es gar nicht ausgemacht war: „Ich brauche auch mal Urlaub!“ Das wiederum war seiner Freundin ein Dorn im Auge und führte beinahe zur Trennung.

Es brauchte mehrere klärende Gespräche. Heute sagt Timur: „Mit meiner Exfreundin habe ich endlich eine gute Basis. Anfangs haben wir Kontaktrecht und Unterhalt als Sprachrohr für unsere Gefühle verwendet. Zum Glück haben wir irgendwann bemerkt, dass das den Kindern nicht gut tut.“

Und Klara hat sich mit ihrer Rolle als Stiefmutter angefreundet. „Sie hat viel Geduld gebraucht“, meint Timur. „Aber sie hat immer daran geglaubt, dass sich die Dinge einspielen werden und dass mir unsere Beziehung genauso wichtig ist wie die Kinder.“

Es sagt sich so leicht: „Trennen Sie Paarebene und Elternebene.“ Tiefgehende Verletzungen lassen sich nicht einfach vergessen. Elternliebe ist aber stärker. Ein kleines Entgegenkommen Ihrem/Ihrer Ex gegenüber ist oft ein großer Schritt zum Wohl Ihres Kindes.


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