Keine Party ohne Spiele!
Aber die wollen sorgsam ausgesucht sein, denn sie müssen zum Alter und der Zusammensetzung der kleinen Gäste passen.
Ich empfehle einige Spiele in petto zu haben, die nach Bedarf eingesetzt werden. Etwas Ruhiges, wenn die Bande völlig überdreht ist, etwas mit Bewegung, damit sich alle austoben können – lassen Sie den Kindern aber ruhig zwischendurch auch Zeit, sich selbst etwas zu überlegen. Es muss nicht die ganze Zeit Dauerprogramm geben.
Bessere Erfahrungen habe ich übrigens mit kooperativen Spielen, bei denen die Kids zusammenarbeiten und es nicht darum geht, einen Gewinner zu küren. Das kann leicht zu Konflikten führen. Gerade das Geburtstagskind verliert nicht gerne bei seiner eigenen Party!
Bewegungsparcours
Ist leicht aufgebaut aus Dingen, die vorhanden sind – Sessel (einmal drunter, einmal drüber), Tisch (eher drunter durch ;-), Pölster zum Drüberspringen, ein Sprungseil aufgelegt zum Drauf-Balancieren, ein Decke, …
Dazu vielleicht eine kleine Geschichte: Wir sind jetzt im Dschungel und hier ist ein Fluss, da müssen wir über die Steine (Pölster, Pappteller) balancieren, damit uns die Krokodile nicht erwischen, dann geht’s durch die Höhle (Tisch mit Decke) etc.
Ich hatte so einen Parcours mal geplant als Spiel mit Zeitnehmung, was keinen der anwesenden Vierjährigen auch nur annähernd interessiert hat. Dafür sind sie über eine Stunde im Kreis marschiert und geturnt 😉
So einen Parcours kann den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden und lässt sich wunderbar ins Programm einbauen, wenn Bewegung gefragt ist.
Schatzsuchen
Sind sehr beliebt bei Kindern ab ca. 5 Jahren, allerdings ein wenig aufwendig in der Vorbereitung. Man muss sich den Ablauf genau überlegen, wie viele Stationen/Fragen/Aufgaben es geben soll und natürlich, was denn eigentlich der Schatz ist.
Im Prinzip kann man eine Schatzsuche auch nur in einem Raum machen, interessanter wird es natürlich, wenn man dafür auch raus muss.
Starten kann man, indem man die Kinder „zufällig“ eine Schatzkarte finden lässt. Die Karte kann zum Beispiel in einem Luftballon sein, der während eines Spieles zerplatzt.
Sehr stilecht wird die Schatzkarte, wenn sie nach dem Zeichnen noch „auf alt“ veredelt wird. Dafür mit einem gebrauchten, nassen Teebeutel bestreichen, das gibt einen vergilbten Look. Die Ränder kann man mithilfe eines Feuerzeugs etwas anbrennen und danach zerknüllen.
Die Karte führt dann zum nächsten Hinweis, der eine Aufgabe für die Truppe bereithält. Ein Puzzle mit dem nächsten Hinweis zusammenbauen, ein Lied singen, Blätter mit Strohhalmen aufzusaugen – da kann man der Phantasie freien Lauf lassen.
Als Schatz selber hab ich gerne Bastelmaterialien finden lassen, die dann gleich einen nächsten Programmpunkt abgegeben haben.
Basteln
Basteln auf einer Party ist auch ein wenig Glückssache, es braucht einiges an Vorbereitung und kann dann vielleicht nach fünf Minuten schon wieder uninteressant sein
Gut angekommen sind bei uns verschiedene Nudeln zum Bemalen (geht super mit normalen Wasserfarben), die wurden nach dem Trocknen noch zu Ketten gefädelt und waren gleich das Erinnerungsstück für die Partie (ich mag nämlich die Sackerln mit den Süßigkeiten zum Abschied nicht!)
Oder auch kleine Spanschachteln zum Bemalen und Bekleben mit Glitzersteinen.
Preiseleine
Eine feine Variante, wenn man kleine Preise fürs Mitmachen bei den Spielen vergeben will – Stifte, Radierer etc.
Man versieht vorab jeden Preis mit einer Nummer – jede Nummer kommt auch in einen Luftballon, der dann aufgeblasen an ein Stück Spagat geknüpft wird. Diese „Preiseleine“ hängt während der ganzen Party an der Wand.
Wenn es ans Nach-Hause-Gehen geht, dürfen die Kinder nacheinander einen Luftballon platzen lassen. Damit erhalten sie ihre Nummer für ihren Preis!
Aufsteh-Geschichte
Alle sitzen im Kreis, egal ob mit Sessel oder auch am Boden. Jeder bekommt einen Namen oder eine Rolle zugeteilt, dann wird eine Geschichte vorgelesen und jedes Mal, wenn der betreffende Name vorkommt muss derjenige schnell aufspringen und sich wieder hinsetzen.
Bringt Bewegung in die Party völlig ohne Konkurrenzdruck. Was man dazu braucht ist eine Geschichte, in der so viele Namen oder Figuren vorkommen wie Partygäste.
Hier ein Beispiel für 11 Partygäste:
- Mama
- Papa
- Lena
- Nicolas
- Sophie
- Hase Felix
- Teddybär Bärli
- Kater Kasimir
- Freundin Johanna
- Geschwister
- Familie
Um 7 Uhr steht die ganze Familie auf – Papa weckt Sophie, Lena und Nicolas. Hase Felix schläft bei Sophie, in Lenas Bett liegt auch ihr Teddybär Bärli. Gleich nach dem Aufstehen huschen Sophie und Lena ins Badezimmer. Wann seid ihr endlich fertig? Ruft Nicolas.
In der Küche deckt Mama den Tisch – Sophie ist zwei Brote mit Omas Marmelade, Lena nur eines. Auch Hase Felix und Kater Kasimir lassen sich ihr Frühstück schmecken! Für Sophie und Nicolas beginnt die Schule um 8 Uhr – Tschüss, Mama rufen sie, als sie losgehen. Kater Kasimir begleitet sie bis zum Gartentor. Papa fährt Lena in den Kindergarten, Teddybär Bärli darf heute auch mit. Mama wird sie später abholen.
Mama geht ins Arbeitszimmer, als der Rest der Familie das Haus verlassen hat – Papa fährt vom Kindergarten in seine Arbeit. Sophie hat heute Schwimmunterricht und zeigt ihrer Freundin Johanna ihren neuen Badeanzug. Auf dem Weg nach Hause muss Sofie nochmal umkehren, weil sie ihre Schultasche vergessen hat.
Mama war inzwischen einkaufen und kocht zu Mittag Lenas Lieblingsspeise, Spaghetti. Sofie bringt Johanna mit zum Mittagessen, Nicolas kommt erst später. Kater Kasimir lässt sich sein Katzenfutter gut schmecken und auch Hase Felix findet alles sehr lecker.
Am Nachmittag gehen die Geschwister mit Johanna Schwimmen, sie nehmen auch den Hasen Felix mit. Papa kommt um sechs Uhr nach Hause, die ganze Familie ist schon hungrig. Oma kommt auch zu Besuch heute.
Nach dem Abendessen verschwinden Sophie und Lena mit dem Hasen Felix im Kinderzimmer. Etwas später sagt Papa – Zeit zum Zähneputzen! Mama liest den Geschwistern noch eine Geschichte vor, dann kuscheln sich Lena, Sophie, und Nicolas in ihre Betten. Auch Hase Felix und Kater Kasimir suchen sich ein bequemes Plätzchen für die Nacht! Es war ein schöner Tag heute!
Verkleidungskiste
Wenn eine Verkleidungskiste zum Spielzeugrepertoire gehört, ist das ein wundervoller Programmpunkt für jede Party!
Wobei es gar nicht um großartige Verkleidungen geht, oft reichen auch größere alte Stoffreste oder aussortierte Sachen vom Rest der Familie, um damit die fantasievollsten Verkleidungen zu schaffen.
Elektrisches Zuckerl
Das ist zwar ein Spiel, das den Zahnarzt wenig freuen wird, aber die Kinder lieben es und es ist ja schließlich eine Party.
Die Kinder sitzen mit einem erwachsenen Spielleiter im Kreis um einen Pappteller auf dem vier Zucker (Gummibärli, Brezel, …) liegen. Ein Kind geht kurz raus und die anderen bestimmen währenddessen, welches der vier Zuckerl das elektrische ist.
Dann kommt das Kind wieder herein und darf ein Zuckerl nach dem nächsten nehmen – wenn es das elektrische erwischt, machen alle „TSSSS“ und das war das letzte Zuckerl. Jetzt darf das nächste Kind raus …
Pizza backen
Eigentlich kein Spiel, aber ein sehr feiner Programmpunkt, der auch gleich die Vorbereitung zur Jause ist
Jeder bekommt eine kleine Pizza, die er mit den vorbereiteten Schinken, Salami, Zucchini, Mais, etc. belegen darf (Achtung, Namensschild nicht vergessen!)
Schließt ein „Das mag ich aber nicht!“ bei der Jause aus 😉
Stopptanz
Alle tanzen zur Musik – wenn die überraschend endet, müssen alle ganz plötzlich wie eingefroren stillstehen. Wer sich noch bewegt, muss ausscheiden!
Simpel, braucht keine Vorbereitung, schafft Bewegung, kann aber erfahrungsgemäß leicht zu Streitereien führen …
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