Das Lernen zu Hause stellt unsere Schüler/innen und auch deren Eltern vor Herausforderungen, die sie zuvor noch nicht in diesem Ausmaß gekannt haben. Corona stellt vieles in der Gesellschaft auf den Kopf, da bleibt das Thema „Lernen und Schule“ nicht verschont. In vielen Fällen fallen strukturierte Schultage weg:
Wir, vom LernQuadrat raten in so einem Fall schon im Vorfeld einen Plan für einen geregelten Tag zu machen.
Zu Beginn sollte mit den Eltern gemeinsam ein verbindlicher Stundenplan gemacht werden, in dem eingetragen wird, wann Lernzeiten und wann Freizeiten sind, am besten gleich für die ganze Woche. Die Lernzeiten und die Anzahl der Lernphasen hängen vom Alter der Schüler ab. Am besten man vereinbart auch, in welchem Raum gelernt wird und wer zu welchen Zeiten Laptop oder PC verwenden kann.
Den Arbeitsplatz herrichten
Der Lerntisch sollte gut geordnet sein, alle unnötigen Dinge verschwinden vom Tisch. In Greifnähe bleiben dann Hefte, Bücher, Stifte, Zirkel – und auch ein Glas Wasser – um nicht öfter als nötig den Platz verlassen zu müssen. Handy und Fernseher sollten abgedreht bleiben. Gerne kann auch ein Teller mit geschnittenem Obst hergerichtet werden.
Raus aus dem Pyjama
Auch wenn man zu Hause bleibt und der Schulweg entfällt, sollte man sich anziehen und nicht den ganzen Tag im Pyjama bleiben. Nach einem ausgiebigen Frühstück (Brainfood: Ei, Müsli, Nüsse) geht es gestärkt in den Lernvormittag! Wer leicht abgelenkt wird, kann sich ein „Do not disturb“-Schild an die Tür hängen. Eltern sollte ihre Sprösslinge hier unterstützen und auch für Ruhe in der Umgebung sorgen.
Pausen machen
Wichtig ist, dass nach einer vereinbarten Lernphase von etwa 30-45 Minuten eine etwa 5-minütige Pause eingelegt wird. In der Pause hilft Bewegung, das Zimmer lüften, Beschäftigung mit dem Haustier oder ein Glas Wasser trinken. Handy und Fernseher sind auch in diesen kurzen Pausen kein Thema.
Abwechslung beim Lernen
Schüler sind mit einer Menge Lernstoff und mit verschiedenen Gegenständen konfrontiert. Um die „Ähnlichkeitshemmung“ zu vermeiden, hilft es Fächer hintereinander zu lernen, die einander nicht ähnlich sind. Also sollten beispielsweise Englisch und Französisch nicht hintereinander gelernt werden, sondern dazwischen vielleicht Mathematik eingeschoben werden.
Lerngruppen einrichten
Mit Freunden kann man über Chatfunktionen Lerngruppen einrichten. Gemeinsam macht das Lernen in der Zeit, wo mein einander nicht täglich in der Schule sehen kann, gleich viel mehr Spaß! Hier können nun Smartphones und Social-Media-Kanäle zum Austausch und zum gemeinsamen Lernen sinnvoll eingesetzt werden.
Lernen abseits von schulischen Gewohnheiten
Lernen muss nicht immer am Schreibtisch stattfinden. Ebenso lehrreich ist es, zum Beispiel englische Lieder-Texte abzuhören, aufzuschreiben und zu übersetzen, englischsprachige Filme anzuschauen, Zeitungen in fremden Sprachen zu lesen, gemeinsam Lernspiele zu spielen und zu Quizzen. Sehen wir die Zeiten des Zu-Hause-Lernens als Herausforderung, dann können wir auch positive Seiten daran entdecken.
Freizeit genießen
Wenn die Lernphasen beendet sind, heißt es die Freizeit richtig zu genießen. Bewegung an der frischen Luft und Sport sind Faktoren, die die Konzentration wesentlich fördern. Ein guter Ausgleich zwischen Lern- und Freizeit, zwischen Konzentration und Entspannung ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren.
Das gibt Kraft für den nächsten Lerntag zu Hause.
Christian Römer MSc, MBA
Der diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger Christian Römer ist Pflegedienstleiter der Johanniter und als Berater für superhands tätig.
Wenn Kinder und Jugendliche pflegen
Immer mehr Menschen in Österreich sind pflegebedürftig. Die Last der Pflege schultern meist die Angehörigen, darunter auch 43.000 Kinder und Jugendliche. Häufig bleiben Ihre Leistungen unbemerkt. Die Belastungen und Folgen sind vielschichtig.
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