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Berufspraktische Tage / Berufsfindung im Jugendalter

von Dr. Gerhard Krötzl

Elternbildung
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Berufs- und Bildungswegentscheidungen sind wichtige Lebensentscheidungen. Es ist daher wichtig, sich rechtzeitig und umfassend auf sie vorzubereiten. Dabei sollte man versuchen, wirklich die ganze Persönlichkeit zu berücksichtigen und so zu gut reflektierten ganzheitlichen Entscheidungen, die Erfolg versprechend sind, zu gelangen. Solche Entscheidungen brauchen einerseits gute Vorbereitung und genügend Zeit, die man sich dafür geben muss, letztlich dann aber auch entschiedene Umsetzung.

 Wichtige Prinzipien bei diesem Entscheidungsprozess:

  • Am Beginn stehen nicht mögliche Lösungen (=Realisierungsvarianten), sondern die Beschäftigung mit sich selbst
  • Der Ausgangspunkt für das Finden von Lösungen ist primär die eigene Persönlichkeit.
  • Informationsrecherchen erfolgen gezielt, im Hinblick auf die Erweiterung des eigenen Wissens und die Konkretisierung der Vorstellung von Realisierungsvarianten und deren Konsequenzen
  • Informationen müssen hinsichtlich der persönlichen Relevanz bewertet werden
  • Die Entscheidung selbst ist ganzheitlich zu fällen, einem Entscheidungsdruck durch genügend Vorbereitungszeit vorzubeugen
  • Die Umsetzung der Entscheidung ist Bestandteil des Entscheidungsprozesses


Wie dieser Entscheidungsprozess durch die Schule unterstützt wird:

  • Jeglicher Unterricht, in allen Gegenständen, trägt dazu bei, persönliche Interessen und Begabungen zu erkennen und weiterzuentwickeln. Diese bilden ja den Ausgangspunkt aller Berufs- und Bildungswegentscheidungen.
  • Der Berufsorientierungsunterricht in der 7. und 8. Schulstufe hat die Aufgabe, dies noch zu intensivieren und den SchülerInnen wichtige Informationen und Einsichten über die Berufs- und Arbeitswelt zu vermitteln.
  • Grundlegende Informationen über mögliche Bildungswege und bei Bedarf persönliche Beratung bieten die Schüler- und BildungsberaterInnen an der jeweiligen Schule an.
  • Besonders wichtig ist aber auch die Ermöglichung persönlicher Erfahrungen, so genannter „Realbegegnungen“.

Solche orientierungsgebenden Realbegegnungen können Bertriebspraktika, Betriebsbesuche, Tage der offenen Tür, der Besuch von Schnupperlehrveranstaltungen, Gespräche mit BerufspraktikerInnen, Studierenden, Absolventen, Ausbildungsverantwortlichen etc. sein. Durch die Schule ermöglicht werden sie z.B. in Form von Projektunterricht, Schulveranstaltungen (SchUG § 13), schulbezogenen Veranstaltungen (SchUG § 13a) und in Form der Individuellen Berufsbildungsorientierung (SchUG § 13b)

Die so genannten „Berufspraktischen Tage“ sind diesem Zweck dienende Schulveranstaltungen, im Rahmen derer SchülerInnen praktische Erfahrungen und Eindrücke in der Berufs- und Arbeitswelt sammeln können. Weiterführende Informationen darüber findet man hier:  https://www.wko.at/service/arbeitsrecht-sozialrecht/Berufspraktische_Tage.html

 Wie Erziehungsberechtigte unterstützen können:

  • Denken Sie daran, dass es bei der Bildungs- und Berufswahl Ihres Kindes um dessen Lebensentscheidung geht und nicht die Ihre!
  • Unterstützen Sie daher Ihr Kind darin, zu einer selbstverantwortlichen Entscheidung zu kommen! Die Fähigkeit, solche Entscheidungen selbstverantwortlich vorbereiten und umsetzen zu können, ist eine wichtige Lebenskompetenz, die auch im späteren Leben für Ihr Kind immer wieder wichtig sein wird.
  • Lassen Sie Ihrem Kind daher für den Entscheidungsprozess Zeit und zeigen Sie ihm die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten auf, die es gibt! Die Nutzung solcher trägt zur Entwicklung der so wichtigen Orientierungs- und Entscheidungskompetenz (international als „Career Management Skills“ bezeichnet) bei.
  • Denken Sie daran, dass es niemals nur die eine einzige „richtige“ Entscheidung gibt, die unbedingt gefunden und realisiert werden muss, sondern es meist darum geht, mehrere gute Alternativen zu suchen, zu vergleichen und sich schließlich für eine zu entscheiden. Unterstützen Sie Ihr Kind darin, eine „gute“ Entscheidung für sich zu treffen und nicht unbedingt und vielleicht vergeblich nach einer „einzig richtigen“ zu suchen!
     

Weiterführende Informationen, Tipps und Hinweise:


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