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Stillen

von Mag.a Daniela Simon-Butcher

Elternbildung
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Die menschliche Erfolgsgeschichte war nur dank der Laktation, also dem Stillen, möglich. Dieser Zustand ist heute noch in Entwicklungsländern Realität: Wo kein Zugang zu sauberem Trinkwasser vorhanden ist, entscheidet Stillen nach wie vor über Leben und Tod. Denn das Anrühren von Pulvermilch mit verschmutztem Wasser führt bei Babys meist unweigerlich zu tödlichen Durchfallerkrankungen.

Bis ins 19. Jahrhundert wurden alle Säuglinge gestillt. War es einer Mutter nicht möglich, wurde das Kind von einer Amme ernährt. Um 1850 wurden die ersten Milchflaschen hergestellt. Ab 1920 setzte die industrielle Produktion von Säuglingsmilchnahrung auf Kuhmilchbasis ein. Flaschenmilch wurde als sichere und billige Säuglingsnahrung angepriesen. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts führte das in den westlichen Gesellschaften zu einem starken Rückgang des Stillens. Dann setzte ein Umdenken ein, das vor allem von Organisationen wie der La Leche League (eine Stillvereinigung) ausging und immer noch ausgeht. In der Medizin wurde der Wert der Muttermilch erkannt. Heute wird Frauen nahe gelegt zu stillen, jedoch fehlt es oft an Unterstützung und auch an Wissen. Das „alte Stillwissen“ ist nicht mehr verfügbar, es fehlen Vorbilder und Vergleiche werden oft mit Babys gemacht, die mit Flasche ernährt werden.

Die meisten heutigen Mütter wurden als Kind nicht oder nur ganz kurz gestillt. Die Fähigkeit zu stillen ist nicht einfach angeboren, eine entscheidende Rolle spielen dabei die eigenen Kindheitserfahrungen. Eine Mutter stillt dann nicht ab, weil sie nicht stillen wollte, sie stillt ab, weil sie und ihr Kind keinen optimalen Stillstart hatten. 25

Brustmilch ist, im Gegensatz zu Milch von Säugetieren, welche tagsüber die Tiere den ganzen Tag alleine lassen können und dementsprechend sehr fetthaltige Milch haben, nicht sehr reichhaltig. Kinder wurden schon immer von ihren Müttern getragen und befanden sich immer nahe der mütterlichen Brustwarzen. Deshalb ist Brustmilch, die zu 88% Wasser und nur zu 3-4% Fett enthält, mit einem hohen Zuckeranteil, bestens geeignet für menschliche Säuglinge, die mehrmals pro Stunde gestillt werden, jeweils ein paar Minuten lang, und das über viele Monate hinweg. Fixe Stillzeiten sind nicht mehr zeitgemäß!

Beim Stillen wird Oxytocin ausgeschüttet, das „Wohlfühl-Hormon“, das auch ausgeschüttet wird bei Körperkontakt und bei sexuellen Berührungen. Es wirkt wie ein natürliches Glücks-gefühl, führt zu Entspannung, Beruhigung und zu einem Wohlfühlgefühl.

Ein feinfühliges Stillen ist eine Form der Erfahrung zwischen Mutter und Baby, die die sichere Bindung fördert, diese kann aber auch genauso bei einer feinfühligen Flaschenernährung entstehen.  

Viele Expertinnen schließen sich mittlerweile den Empfehlungen der WHO an, die besagen, dass Kinder für eine gesunde Entwicklung bis mindestens zum 2. Geburtstag oder darüber hinaus Milchnahrung in Form von Brustmilch oder Formulanahrung erhalten sollten.

Manche Mütter können und/oder wollen ihr Kind nicht stillen. Es gibt Umstände, die das Stillen  erschweren können – für diese Mütter kann der Still-Anspruch zu Schuldgefühlen und dem Gefühl des Versagens führen. Den Begriff „Stillzwang“ gibt es heute immer öfter….

Für viele Mütter ist Stillen zumindest kurzfristig eine Belastung. Können die Probleme nicht überwunden werden, bleiben bei ihnen häufig Schuldgefühle zurück. 

Ein Kind kann mit der Milchflasche genauso gut ernährt werden und die Mutter vermag zu ihrem Kind eine genauso tiefe Beziehung einzugehen, wie eine Mutter, die stillt. Umgekehrt sichert das Stillen nicht eine sichere Bindung zwischen Mutter und Kind. Es braucht mehr dazu! „Besser mit Liebe die Flasche als mit Hass die Brust.“

 

 


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