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Kinder im letzten Kindergartenjahr stärken

von BA MA Klara Landrichinger

Elternbildung
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Ganzheitliche Förderung und Vorbereitung auf den Schuleintritt in elementarpädagogischen EinrichtungenElternbildung

Welche Kompetenzen stärken mein Kind im letzten verpflichtenden Kindergartenjahr? Was wird den Kindern in der Kindergartengruppe für den bevorstehenden Bildungsübertritt mitgegeben?  Und wie kann ich als Elternteil mein Kind hin zu  einem gelungenen Schuleintritt begleiten?

All das sind Fragen, die Eltern und Erziehungsberechtigte spätestens zum Start des letzten Kindergartenjahres vor dem Schuleintritt begleiten. Dieser Beitrag soll Ihnen einen Einblick in die Besonderheiten des letzten verpflichtenden Kindergartenjahres geben und Ihren Blick für das Bildungspotenzial und die “Superpower” von freiem Spiel für die ganzheitliche Vorbereitung auf den Schuleintritt schärfen!

Seit Herbst 2010 ist der Besuch einer elementaren Bildungseinrichtung für Kinder, die mit 1. September des jeweiligen Kalenderjahres das 5. Lebensjahr vollendet haben, für 16-20 Stunden verpflichtend. Ziel der Einführung des verpflichtenden Kindergartenjahres ist es, allen Kindern unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft bestmögliche Chancen für ihren Bildungsweg zu bieten und den Grundstein für eine erfolgreiche Bildungsbiografie zu legen (vgl. Modul für das letzte Kindergartenjahr).

Laut Kindertagesheimstatistik 2021/22 besuchen 96,2% aller 4-jährigen Kinder eine elementare Bildungseinrichtung. Im Jahr vor dem Schuleintritt beschleicht jedoch plötzlich viele Eltern und Erziehungsberechtigte ein neuer Erwartungsdruck und die drängenden Gedanken: Wird mein Kind im Kindergarten ausreichend für die Schule vorbereitet? Welche schulrelevanten Fähigkeiten sollen bis zum Zeitpunkt der Schuleinschreibung noch besonders gefördert werden? 

 Das Positive gleich vorweg: Der Kindergarten ist von Anfang an ein Ort des Lernens und der gesamte Bildungsalltag ist eine Lern- und Entwicklungschance für Ihr Kind. Die Begleitung der Pädagog:innen und das Lern- und Bildungsangebot in elementarpädagogischen Einrichtungen trägt wesentlich zur psychischen, kognitiven, motorischen und sozial-emotionalen Entwicklung wie auch zur Erreichung der Schulfähigkeit bei. Schulvorbereitung beginnt somit bereits mit dem ersten Tag in einer elementaren Bildungseinrichtung!

Vielleicht klingt dieser Satz für Sie gerade etwas befremdlich.  Das ist nicht verwunderlich, denn in unserem Erwachsenenverständnis wird Lernen sehr oft als von außen gesteuerte Wissensvermittlung verstanden – zeitlich und inhaltlich hoch strukturiert, meist an Sprache und Schrift gebunden.

Frühkindliches Lernen hingegen findet mit allen Sinnen und spielbasiert statt. Lernen steckt sozusagen im Tagesablauf: In Interaktionssituationen mit Gleichaltrigen und Erwachsenen, freien und geleiteten Spielsituationen sowie in der vorbereiteten Lernumwelt, die Kinder herausfordert und zum Entdecken anregt. Die spielerische und selbstständige Form der Welt- und Wissensaneignung ist eine Lernform, die dem Entwicklungsstand der Kinder im letzten Kindergartenjahr in besonderer Weise entspricht und auch im Lehrplan der Volksschule noch Berücksichtigung findet.

Eine adäquate Schulvorbereitung im letzten Kindergartenjahr heißt daher nicht, dass Zahlen, Buchstaben, Stifthaltung, Ausdauer und Merkfähigkeit isoliert durch das Anbieten von Arbeitsblättern und im Rahmen von separaten Einheiten geübt werden. Ganz im Gegenteil – das Spiel ist der Motor für Lernen und bleibt die dominante Lernform zur Differenzierung folgender schulrelevanter Kompetenzen:

  • Sozial- und emotionale Kompetenzen (Kooperationsfähigkeit, Frustrationstoleranz, Einfühlungsvermögen, Selbstregulationsfähigkeit und Regelbewusstsein)
  • Kognitive Kompetenzen (Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit)
  • Sprachkompetenz (Satzbau, Wortschatz, Kommunikationsregeln, Sprachverständnis für alltägliche Aufgabenstellungen)
  • Motorische Fähigkeiten ( Finger- und Handgeschicklichkeit, Stifthaltung, Gleichgewichtssinn, Sicherheit bei grobmotorischen Bewegungsabläufen wie Treppensteigen, Ballspiele, Balancieren,…)

Die meisten dieser Kompetenzen, die Ihr Kind braucht, um für die Anforderungen in der ersten Klasse gerüstet zu sein, lernen und differenzieren sie scheinbar “nebenbei” im Alltag. Damit Sie sich das noch besser vorstellen können, ein paar Beispiele:

  • Der Bewegungsparcours im Turnsaal schult nicht nur die Geschicklichkeit des Kindes, sondern auch soziale Kompetenzen, da beim Auf- und Abbau der Geräte Kooperations- und Selbstorganisationsfähigkeiten gefragt sind.
  • Das Vorlesen eines gereimten Bilderbuches wird durch die Begleitung der pädagogischen Fachkräfte eine sprachförderliche Situation, wo der Wortschatz erweitert, neue Satzstrukturen kennengelernt werden und das Kind zum freien Nacherzählen angeregt wird.
  • Beim eigenständigen Aufdecken des Mittagstisches und Verteilen der Speisen werden mathematische Grundfertigkeiten im Bereich des Zählens, Sortierens und Mengenverständnis eingeübt.

Dass dieses “nebenbei” Lernen mit viel Anstrengung, Konzentration, Selbst- und Sozialkompetenz seitens Ihres Kindes verbunden ist, wissen Sie als Elternteil. Denken Sie nur an die Vielzahl an gemachten Entwicklungsschritten Ihres Kindes in den letzten Jahren in den Bereichen Selbstständigkeit (z.B. das Erlernen des selbstständigen An- und Ausziehens), feinmotorische Geschicklichkeit (z.B.  Schneiden mit einer Schere), Frustrationstoleranz und Regelbewusstsein etc.

Im Blickpunkt: Gezielte Bildungsprozesse für Kinder im letzten KindergartenjahrElternbildung

Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, besonders im Jahr vor dem Schuleintritt gezielte Angebote und alltagsintegrierte Förderaktivitäten exklusiv für die “Großen” zu schaffen. Zum einen, weil 5-6 jährige Kinder veränderte Lernbedürfnisse haben, mitunter neue Interessen zeigen und sich Kompetenzen und sog. Vorläuferfähigkeiten weiter ausdifferenzieren. Zum anderen unterstützen die von Pädagog:innen spezifisch geplanten Bildungsprozesse für Kinder im letzten Kindergartenjahr  auch dabei, sich mit der neuen Rolle und den baldigen Veränderungen in ihrem Leben auseinanderzusetzen.

Die Bildungsbegleitung der Kinder im letzten Kindergartenjahr orientiert sich am verpflichtenden Grundlagendokument “Modul für das letzte Jahr in elementaren Bildungseinrichtungen”. Hier können Sie bei Interesse selbst nachlesen und mehr darüber erfahren.

Die differenzierte Förderung ist dennoch von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich gestaltet. Und das ist auch sehr gut so:  Immerhin hat jedes Kind ein eigenes Entwicklungstempo, Stärken, und Entwicklungsfelder. Eine optimale und passgenaue Unterstützung der Kompetenzentwicklung nimmt daher jedes Kind individuell in den Fokus.

Fragen Sie am besten bei Ihrem pädagogischen Team nach, um mehr über das hausinterne Konzept und mögliche Schwerpunkte in der Förderung der Kinder im letzten Kindergartenjahr zu erfahren.

Wie Sie Ihr Kind in der Kompetenzentwicklung auch zuhause unterstützen könnenElternbildung

Aber nicht nur elementare Bildungseinrichtungen begleiten 5-6 jährige Kinder beim Weg zum gelingenden Bildungsübertritt. Auch Sie können im Familienalltag dazu beitragen, Ihr Kind zu stärken. Die aufgelisteten Beispiele zeigen Möglichkeiten, wodurch Sie als Eltern und Erziehungsberechtigte unterstützen können:

  • Ermöglichen Sie Ihrem Kind genug Zeit für freies Spiel und regen Sie das kindliche Spiel durch Ihre Impulse beim Mitspielen an. In diesen Momenten können längere gemeinsame Denkprozesse entstehen, die besonders die kognitive Entwicklung und Kreativität Ihres Kindes fördern.
  • Lassen Sie Ihr Kind bei der Alltagsorganisation mitwirken, um Verantwortungsübernahme, Selbstorganisation und Ausdauer einzuüben. Tätigkeiten des familiären Alltags sind meist sehr lustbetont für Kinder und enthalten viele wichtige Bildungsmoment sei es
    ein Einkauf mit einer selbst gezeichneten Einkaufsliste, Unterstützung beim Schneiden des Gemüses oder beim Abzählen und Wiegen der Zutaten für den Geburtstagskuchen.
  • Verbringen Sie ausreichend Zeit in der Natur! Spielplätze, Wiesen- und Waldstücke bieten einen Vielzahl an Bewegungsanlässen zur Förderung der motorischen Geschicklichkeit.
  • Treten Sie in den Austausch mit dem pädagogischen Team und holen Sie sich hilfreiche Tipps zur Übergangsgestaltung! Pädagog:innen erleben Ihr Kind in unterschiedlichen Gruppensituationen und haben durch die kontinuierliche Entwicklungs- und Bildungsdokumention ein differenziertes Bild über die Stärken und Entwicklungsschritte Ihres Kindes. Fragen Sie nach Förderanregungen für Zuhause!
  • Thematisieren Sie mit Ihrem Kind frühzeitig den anstehenden Übergang und erkunden Sie ihre/seine Gefühle! Das gemeinsame vorfreudige Vorausschauen auf die Schule und das feierliche Abschiednehmen vom  Kindergarten können das Kind dabei unterstützen mit dem Status- und Rollenwechsel leichter umzugehen. Mein Tipp: Es gibt viele Bilderbücher, die sich mit dem Übergang vom Kindergarten-  zum Schulkind, der sogenannten “Transitionsthematik” beschäftigen. Besuchen Sie gemeinsam die nächstgelegene Bibliothek und fördern Sie durch Vorlesen die Sprach- und Erzählkompetenzen bei Ihrem Kind!
  • Und zu guter Letzt: Bewahren Sie Gelassenheit! Das letzte Kindergartenjahr mit der Schuleinschreibung und dem bevorstehenden Übertritt in die Volksschule ist für Ihr Kind und Sie, als gesamtes Familiensystem, eine aufregende Phase. Ein neuer Lebensabschnitt wartet auf alle mit neuen Alltagsroutinen, Bezugspersonen und Bildungsorten. Stehen Sie Ihrem Kind seinen zeitlichen Rhythmus beim Hineinwachsenen zu und unterstützen Sie es, damit es den Wechsel vom Kindergartenkind zum Schulkind gestärkt meistern kann!

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