Manche Kinder und Jugendliche entwickeln Angst-, Zwangs- oder Tic-Störungen, deren Symptome von außen oft als völlig irrational und unbegründet bewertet werden. Für die betroffene Person selbst erfüllt das Ausführen der Zwangshandlungen jedoch eine wichtige Funktion, wie beispielsweise kurzfristiger Spannungsabbau. Langfristig erhält sich jedoch das gesamte Gedankenkonstrukt „Ursache – Zwangshandlung – kurzfristiger Spannungsabbau“ am Leben. Wird dieses System, wenngleich unbewusst, zusätzlich von außen (beispielsweise der Familie) verstärkt, kann sich in einer Abwärtsspirale der Leidensdruck immer weiter erhöhen.
Dieser Vortrag bietet einen Überblick über die häufigsten Symptome, dahinterliegende psychologische Erklärungsmodelle und praktische Tipps für Erziehungsberechtigte. Darüber hinaus wird versucht zu erörtern, wo eine „Macke“ aufhört, und eine krankheitswertige Störung anfängt. Diesbezüglich werden auch medizinische und therapeutische Behandlungsmaßnahmen vorgestellt.
Im Anschluss an den Vortrag bietet sich die Möglichkeit zur Beantwortung noch offener Fragen.