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Mit Büchern wachsen. Wie Kinder Leseabenteuer erleben.

von Stephanie Millinger

Elternbildung
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Forscher haben mithilfe funktioneller Magnetfeldresonanztherapie untersucht, wie sich das Vorlesen auf die geistige Entwicklung des Kindes auswirkt. Die kindlichen Gehirne reagierten bei den Untersuchungen auf Laute aus dem Kopfhörer und die Dinge, die auf einen kleinen Spiegel über ihren Gesichtern projiziert wurden. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Unter anderem fanden die Forscher heraus, dass bei Kindern, denen viel vorgelesen wird, die viel Kontakt mit Büchern haben und somit auch frühe Erfahrungen mit Vorlesesituationen erleben dürfen, eine bessere Gehirnentwicklung stattfindet. Frühe Erlebnisse verstärken die Nervenverbindungen und sorgen für eine dauerhafte Verschaltung.  Die frühe heimische Leseerfahrung, der Zugang zu Büchern und häufiges gemeinsames Lesen mit Erwachsenen schafft Kindern dadurch einen Vorsprung in der Sprach- und Fantasieentwicklung.

Sprach- und LeseentwicklungElternbildung

Bereits nach der Geburt unterscheiden Babys Stimmen und Geräusche. Es ist gut, wenn Eltern ihre Stimme und das Gesagte dem Alter des Babys anpassen, da diese vor allem im Gesichtsausdruck der Eltern „lesen“. Bereits ab ca. neun Monaten beginnen Babys Bilder anzuschauen – das Vorlesen beginnt. Im zweiten und dritten Lebensjahr entwickeln Kinder die Sprache. Sie lernen, dass man aus Bildern Neues lernen und in Büchern lesen kann. Im Kindergartenalter erleben sie eine „Wortschatzexplosion“. Kinder beginnen eine ausgeprägte Fantasie zu entwickeln, erfinden Geschichten und erwecken Gegenstände zum Leben. Dürfen Kinder bereits im Baby- und Kleinkindalter viele Erfahrungen mit Büchern machen, fördert das in hohem Maße ihre Sprach- und Leseentwicklung.

In diesem Zusammenhang ist noch die Wichtigkeit der „Bildlesekompetenz“ oder „Visual Literacy“ zu erwähnen. Darunter versteht man im Allgemeinen die visuelle Lesefähigkeit oder visuelle Kompetenz eines Menschen, die man braucht, um Bilder zu entschlüsseln. Im Alltag begegnen uns tagtäglich unzählige Zeichen, Symbole, Icons, etc. Damit wir diese deuten und „lesen“ können, brauchen wir eine ausgeprägte Bildlesekompetenz. Wenn Kinder viele Erfahrungen mit Bilderbüchern machen, erhöht sich somit auch ihre Bildlesekompetenz. Als praktische Beispiele bzw. „Übungsbücher“ zur Stärkung eignen sich Wimmelbücher und silent books hervorragend.

(Bilder) Bücher boosten die KindesentwicklungElternbildung

Für das Vorlesen gibt es keine Altersbeschränkung. Auch Jugendliche und Erwachsene dürfen in den Genuss des Vorlesens kommen, jedoch sind die Auswirkungen im Säuglings- und Kleinkindalter am deutlichsten. Wenn einem Kind vorgelesen wird, bekommt es von allem, was es braucht noch eine Extraportion: elterliche Aufmerksamkeit, Zugewandtheit, Sprache und die Möglichkeit, gegenseitige Empathie und Bindung zu erleben.

Eltern und Kinder begeben sich beim Vorlesen in eine neue Situation, die nur diesen beiden Menschen gehört. Alle bisherigen Tätigkeiten werden zur Seite geschoben, Raum und Zeit ist ganz dem Vorlesen gewidmet.

Kleinkinder, denen viele Geschichten vorgelesen werden, entwickeln später stärkere Bindungen, können sich besser konzentrieren und sind emotional belastbarer. Kinder, die solche Situationen oft erlebt haben, tun sich später leichter, selbst ins Erzählen zu kommen. Z.B. bei Referaten vor der Klasse, Präsentationen usw.

Das sich beim Vorlesen von Bilderbüchern auf spielerische Art und Weise und ganz nebenbei auch der Wortschatz der Kinder erweitert, ist noch ein Grund mehr, in verschiedenste Buchwelten einzutauchen. Kinder lernen dadurch Dinge zu verstehen und klar und deutlich zu beschreiben.

Lesen als AbenteuerElternbildung

Das Abenteuer beginnt im Kopf.
In unserem Alltag, der oft geprägt ist von Hektik, von Zeitdruck, von Erledigungen, von Schnelligkeit und vielen komplexen Vorgängen, erscheint uns so eine banale Tätigkeit wie Vorlesen fast langweilig.  Aber oft hat das Schlichte eben einen ganz besonderen Zauber. Wenn wir uns mit den Kindern auf ein Leseabenteuer einlassen, jeden Tag aufs Neue in unserer gemeinsamen „Blase“ verschwinden, uns diesen besonderen Stunden ganz hingeben, können wir auch in unsicheren Zeiten ein gutes Gefühl vermitteln. Dabei begegnen wir unserem Kind mit Wertschätzung und schenken ihm die volle Aufmerksamkeit. Wir nehmen uns ganz bewusst Zeit für diesen Moment. Diese Abenteuer sind jederzeit machbar, kostengünstiger als so mancher Ausflug und Oasen des Alltags, in denen wir ganz im Moment sein dürfen. Vorlesezeit zu Schenken bedeutet auch in Fantasien zu schwelgen und gemeinsam in eine andere Welt „abzutauchen“.

In einem Beitrag zum Blog „Wall Street Journal’s Speakessay“ schrieb die Autorin und Illustratorin Anna Dewdney: „Wenn wir einem Kind vorlesen, tun wir viel mehr, als ihm das Lesen beizubringen oder ihm die Liebe zur Sprache zu vermitteln. Wir tun etwas, das sehr viel Kraft hat und das wir als Kultur im Begriff sind zu verlieren: Wenn wir einem Kind vorlesen, lehren wir es, menschlich zu sein.“

Mein 2-stündiger Workshop „Mit Büchern wachsen. Wie Kinder Leseabenteuer erleben“ kann im Rahmen einer Elternbildungsveranstaltung in Oberösterreich gebucht werden.

 

 


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