13 ehrliche Fakten – vor und während der Geburt -, aus dem Nähkästchen geplaudert. Sehr persönlich und sehr individuell – und trotzdem weit weg vom Einzelfall. Lesen auf eigene Gefahr:
Die letzten Wochen vor der Geburt
Vorschlafen.
Der gut gemeinte Rat lautet: Schlaft euch vor der Geburt ordentlich aus, denn danach hält euch das Neugeborene wach. In der Theorie ganz logisch, aber mit Strampel-Kind im Riesen-Bauch wird das Schlafen zur Herausforderung …
Vorbeugung gegen Schwangerschaftsstreifen.
Mein Bauch wurde geölt, gecremt, gezupft und massiert. Gebracht hat’s nix – zumindest bei mir. Die zuverlässigste Prognose in Sachen Streifenanfälligkeit ist wohl der Blick auf den Bauch der eigenen Mutter. Jetzt hab ich eben ein “Tigerbäuchlein” – und ich habe es nach anfänglicher Verzweiflung tatsächlich lieben gelernt!
Damm-Massage – ein Muss!
Ich habe in beiden Schwangerschaften sehr gewissenhaft und täglich meinen Damm massiert (bzw. massieren lassen). Das Resultat: Zwei Geburten jeweils ohne Dammschnitt und ohne nennenswerte Risse! Und bitte nicht an der falschen Stelle sparen: Es darf ein hochwertiges Mandelöl sein – das solltet ihr euch Wert sein!
Der Baby-Bauch als Allgemeingut?
Kaum rundet sich der Bauch deutlich nach vorne, werden entfernt Bekannte oder selbst Fremde plötzlich zu Grapschern: da wird getätschelt und gestreichelt. Mir kamen diese Berührungen immer höchst seltsam und befremdlich vor! Bitte unterlasst das!
Geburtsvorbereitungskurs schön und gut,
aber mein Hirn hatte scheinbar andere Prioritäten – und als es soweit war, war alles vergessen. Aber die Hebamme vor Ort ist Goldes wert und hat alle Tipps und Tricks auf Lager.
Symphysenlockerung – aua!
Symphysen-was? Gott sei Dank macht nicht jede Schwangere diese Erfahrung. Aber jene, die damit Bekanntschaft machen, wissen: AUTSCH! Ein Gurt oder ein straff um die Hüften gebundener Schal schafft Linderung, manche Hebamme weiß auch von hilfreichen Globuli zu berichten. Ansonsten hilft nur eine gewissen Schmerztoleranz, denn mit Schmerzmitteln (und Medikamenten generell) wäre ich vorsichtig – auch wenn für Schwangere zugelassen sind.
Sodbrennen – noch so ein Übel …
Als wären die letzten Schwangerschaftswochen nicht ohnehin schon beschwerlich genug, leiden viele Schwangere wegen Zwerchfellhochstands unter Sodbrennen. Die dann oft verschriebenen Medikamente enthalten Aluminium – und selbst der Gesundheitsminister warnte vor kurzem vor diesem Leichtmetall (siehe hier). Ich behalf mir mit Marillensaft und ungeschälten Mandeln (letztere bitte wegen der enthaltenen Oxalsäure nur in Maßen genießen).
Wann kommst du?
41. oder gar 42. Schwangerschaftswoche (SSW) und das Baby macht keine Anstalten in Richtung Geburt? Meine Hebamme hat mir einen hervorragenden Wehen-Cocktail geflüstert – damit hat sich die angedrohte medikamentöse Einleitung erledigt.
Die Geburt
Stundenlange Wehen.
Selbst nach stundenlangen Wehen kann es sein, dass man wegen “Unreife” noch nicht in den Kreißsaal eingelassen wird. Bei Ankunft im Krankenhaus haben zudem meine Wehen komplett aufgehört – kommt scheinbar öfter vor. Meine erste Geburt dauerte 23 wehenvolle Stunden, das zweite Kind war hingegen mehr als flott.
Geburt nach Plan?
Ich wollte so natürlich wie möglich gebären – 23 Stunden, intravenöse Schmerzmittel und eine PDA später fühlte ich mich wie eine komplette Versagerin. Eine Geburt lässt sich eben nicht planen. Auf keinen Fall sollte frau sich eine Geburt, die nicht nach den eigenen Vorstellungen verlaufen ist, zum Vorwurf machen! Ihr habt ein Kind zur Welt gebracht! Bravo!
Wehenmittel sind kein Zuckerschlecken.
Der Wehentropf verursachte zumindest bei mir heftige Wehen. Ohne PDA hab ich das nicht ausgehalten. Bei der zweiten Geburt hab ich mir dank Hebammen-Cocktail erspart.
Das Neugeborene schaut nicht süß aus.
Es hat eventuell einen verformten Kopf von den vielen Stunden im Geburtskanal, ist blutig, runzlig und/oder voll Käseschmiere. Manchmal ist es ganz und gar nicht rosig, sondern blau oder dunkelrot. Aber keine Angst – für dich wird es das schönste Baby sein!
Geschafft!
Alle meine Ängste und Sorgen konzentrierten sich einzig und allein auf diesen einen Moment – die Geburt.
Geschafft? Die Wahrheit ist: da beginnt es erst so richtig! (Und hört auch so schnell nicht wieder auf.)
… und wie es nach der Geburt weitergeht, ist hier zu lesen:
24 Dinge rund um die Geburt, die niemand einer Schwangeren erzählt
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