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Wie erkenne und diagnostiziere ich Allergien bei Kindern.

von Priv.-Doz.Dr Fritz Horak

Elternbildung
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Was sind erste Anzeichen für eine AllergieElternbildung

Typische Symptome einer Nahrungsmittelallergie sind beispielsweise Hautausschläge. Diese können entweder an der Kontaktstelle mit dem Nahrungsmittel auftreten (z.B. um den Mund), oder auch den ganzen Körper betreffen. Die Beschwerden treten meist unmittelbar (Minuten bis 1 Stunde) nach Kontakt mit dem Nahrungsmittel auf. Auch Durchfälle nach dem Essen können wegweisend sein. In späterer Folge sind bei Nahrungsmittelallergien auch schwere Reaktionen, wie der allergische Schock, oder Schwellung des Kehlkopfs und Asthma möglich. Die häufigsten Nahrungsmittelallergien des Kindesalters sind jene gegen Kuhmilch und Hühnereiweiß, später auch gegen Nüsse und Fische.
Für die klassische Pollenallergie (diese tritt meist erst ab dem Schulalter auf) typisch sind der Heuschnupfen (auch Pollinose oder allergische Rhinitis genannt) und die allergische Bindehautentzündung der Augen (Konjunktivitis). Diese treten in unmittelbarem Zusammenhang mit dem aktuellen Pollenflug (siehe auch www.pollenwarndienst.at) v.a. im Außenbereich auf. Später kann sich aus diesen Beschwerden auch Asthma entwickeln.
Neben diesen typisch saisonal auftretenden Beschwerden gibt es auch ganzjährige Allergien, die ähnliche Symptome, wie die Pollenallergie auslösen. Dazu gehören die Allergie gegen Tierhaare (meist Katze oder Hund) oder auch gegen Hausstaubmilben. Bei der Milben-Allergie sind v.a. die blockierte oder rinnende Nase in den Morgenstunden und bei Aufenthalt im Innenraum bzw. Kontakt mit Staub relevant.
Auch Insektengiftallergien treten nicht selten schon im Kindesalter auf. Gerade hier ist eine frühe Diagnose wichtig, da diese Allergien potentiell gefährlich sein können. Falls lediglich nach dem Stich eine Schwellung an der Stichstelle auftritt spricht man noch von keiner Allergie. Erst wenn Hautausschläge, Kreislauf- oder Atemwegsbeschwerden dazukommen ist eine Allergietestung sinnvoll.
Medikamentenallergien sind generell bei Kindern extrem selten. Unspezifische Hautreaktionen nach Einnahme von z.B. Penicillinen dagegen häufig. Im Arztgespräch kann hier oft schon eine erste Unterscheidung stattfinden.
Auch Kontaktallergien (z.B. gegen Nickel) treten bei Kindern sehr selten auf. Gerötete Ohrmuscheln an der Stichstelle eines Ohrrings oder im Bereich von metallhältigen Armringen oder Gürtelschnallen können hinweisend sein.

Wie diagnostiziere ich AllergienElternbildung

Die Diagnostik erfolgt beim Spezialisten. Das kann ein auf Allergien spezialisierter Facharzt oder ein Allergiezentrum sein, in welchem das Wissen und die Untersuchungstechniken gebündelt vorhanden sind.

Das AnamnesegesprächElternbildung

ist weiterhin der wichtigste Teil der Allergieuntersuchung. Dabei werden Beschwerden und deren Zusammenhang mit Saison, Kontakt zu Allergenen, Tageszeit etc. erfragt. Auch die Familienanamnese ist sehr wichtig, da wir wissen, dass Kinder von allergischen Eltern auch selbst eine hohe Wahrscheinlichkeit haben, wieder an Allergien zu erkranken.

Der Hautallergietest Elternbildung

Dabei werden standardisierte Lösungen in einem Tropfen auf die Haut aufgetragen und mit einer dünnen Lanzette in die oberste Hautschichte eingebracht. Das ist nahezu schmerzlos und juckt anschließend ein bisschen. Nach 15-20 Minuten kann dann direkt vor Ort durch den Arzt der Test abgelesen werden.

Die Blutabnahme Elternbildung

Hier werden für die Allergie relevante, sogenannte spezifische Antikörper (Immunglobuline) der Gruppe „E“ (kurz IgE genannt) gegen bestimmte Allergene nachgewiesen.

Der PflastertestElternbildung

auch Epikutantest genannt dient dem Nachweis von Kontaktallergien. Die verdächtigen Substanzen werden dabei direkt auf den Rücken aufgetragen und für 48 Stunden mit einem Pflaster abgedeckt. Die lokale Reaktion kann vom Arzt nach 48 und 72 Stunden abgelesen werden.

Alternative Testmethoden Elternbildung

In den letzten Jahren haben auch zunehmend alternative Testmethoden wie Bioresonanz, Kinesiologie, Pendeln, oder IgG4-Bestimmung (z.B. York-Test) auf den Markt gedrängt. Diese Methoden sind weiterhin sehr umstritten, z.T. konnte auch deren Unwirksamkeit belegt werden. In den aktuellen Leitlinien der wissenschaftlichen Fachgesellschaften werden sie daher weiterhin nicht empfohlen.


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