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Aktiv mit Baby

von Mag.a Anja Wagner-Kollerics

Elternbildung
Elternbildung
Elternbildung

Wieviel Beschäftigung braucht mein Kind im ersten Lebensjahr? Wo setzt eine sinnvolle Förderung an? Diese Fragen beschäftigen viele Eltern schon bald nach der Geburt ihres Kindes. Im Wunsch dem Kind möglichst viel zu bieten, um seine Zukunftsaussichten zu optimieren, geht oft der Blick auf das Wesentliche verloren….
Die ersten Wochen mit einem Neugeborenen gleichen einem Ausnahmezustand. Kein Tag ist gleich wie der andere, Nächte werden zu Tagen, die Bedürfnisse des Babys scheinen alles zu bestimmen. In diesen spannenden ersten Wochen werden die Eltern mit ihren Kindern vertrauter, lernen besser auf ihre Bedürfnisse einzugehen und Zuversicht und Sicherheit stellen sich langsam ein. In dieser  Zeit ist der Säugling ganz auf seine Bezugspersonen fixiert. „Die Welt des Säuglings ist die Bezugsperson.“ (R. Largo)
Doch auch Eltern haben Bedürfnisse. Viele junge Eltern wollen auch weiterhin ihre sozialen Kontakte pflegen, mobil sein, sich bewegen, ihre Freizeit auch außerhalb des „Nestes“ verbringen. Auch haben viele Eltern den Wunsch, ihr Kind bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten und suchen gezielt nach Fördermöglichkeiten für ihre Babys.
Das Angebot ist groß: von Babyschwimmkursen, über Eltern-Kind-Turnen  bis zur musikalischen Früherziehung und diversen Eltern-Kind-Gruppen u.v.m. reicht die Palette an Angeboten für Eltern und ihre Kinder im 1. Lebensjahr.

Wie viel Aktivität brauchen Babys?Elternbildung

Babys freuen sich über Zuwendung, Ansprache, Körperkontakt und brauchen dann auch immer wieder Zeiten der Erholung. Es gibt keine Richtwerte wie viel man sich mit einem Baby beschäftigen soll, denn jedes Kind ist einzigartig und genauso einzigartig ist auch sein Bedürfnis nach Zuwendung ausgeprägt. Mit guter Beobachtungsgabe und wachsender Erfahrung erkennt man bald, wann ein Baby Zuwendung braucht, wann es einfach nur Nähe spüren will und wann es müde oder hungrig ist.
TIPP: Spaziergänge an der frischen Luft mit Tragehilfe oder Kinderwagen tun Eltern und Kindern gut, kommen dem Bedürfnis nach Bewegung (und Körperkontakt) entgegen und helfen auch, regelmäßig unternommen, den Tag zu strukturieren.

Was brauchen Babys, um sich gut zu entwickeln?Elternbildung

Neben Nahrung und Pflege brauchen Babys vor allem das Gefühl, geborgen und angenommen zu sein. Kinder brauchen diese emotionale Sicherheit, um zu gedeihen.  Ein kleines Kind ist besonders lernfähig und aufnahmebereit, wenn es sich sicher fühlt.
Tipp: Achten Sie bei jedem Angebot, das Sie dem Baby machen, darauf, dass sich das Kind wohl und sicher fühlt. So können Sie eine Überforderung vermeiden.

Wie lernen Kinder am besten?Elternbildung

Kinder brauchen viel Zeit und Ruhe zum aufmerksamen Beobachten, zum Ausprobieren und Üben von neuen Verhaltensweisen. Sie lernen am besten, wenn sie den „Lernstoff“ selbst bestimmen dürfen. Eltern können Angebote machen, die Kinder wählen aus, entsprechend ihrem Entwicklungsstand und ihrem Interesse. Ein Zuviel an Angeboten bleibt im besten Fall ungenutzt, kann aber auch die Entwicklung hindern und das Gutgemeinte bewirkt genau das Gegenteil.
TIPP: Lassen Sie ihrem Kind viel Zeit zum Spielen und Entdecken! Verlässliche, immer wieder kehrende Anregungen werden besser aufgenommen als viele schnelle Reize. Schaffen Sie einen Raum, in dem sich ihr Kind geborgen und sicher fühlt. Nähe und Wärme sind die besten Bedingungen für eine gute Entwicklung.

Eltern-Kind-GruppenElternbildung

Vielen jungen Eltern tut es gut, sich mit anderen Eltern über das Abenteuer Elternsein auszutauschen. In vielen Städten und Dörfern gibt es das Angebot von Eltern-Kind-Gruppen, die den Erfahrungsaustausch und den Kontakt zwischen den Eltern unterstützen, Spiel- und Bewegungsanregungen für die Kinder bieten und auch stärkend auf die Eltern-Kind-Beziehung wirken. Fühlen sich Eltern und Kind in der Gruppe wohl, kann der meist wöchentliche Besuch solch einer Gruppe sehr bereichernd sein.
Das geeignetste Maß an Förderung und Aktivität hängt ganz stark von den individuellen Bedürfnissen, Interessen und Neigungen des Kindes ab. Gute Beobachtung, das Vermeiden von Vergleichen, Gelassenheit und Zuversicht sind die besten Begleiter des Kindes am spannenden Weg seiner Entwicklung.


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