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Das kostenfreie Kinderimpfprogramm

von Dr. Katja Fischer

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Impfungen gehören zu den wichtigsten, wirksamsten vorbeugenden Maßnahmen in der Medizin. Geimpfte sind im Regelfall vor der entsprechenden Erkrankung geschützt. Zudem können Krankheiten, die nur von Mensch zu Mensch übertragen werden, wie beispielsweise Kinderlähmung oder Masern bei einer anhaltend hohen Durchimpfungsrate ausgerottet werden.

Zahlreiche Impfungen führen außerdem zur sogenannten „Herdenimmunität“ (Gemeinschaftsschutz), der uns alle schützt. Diese ist gegeben, wenn ausreichend viele Menschen in der Bevölkerung (durch Impfung /eine frühere Ansteckung) vor einer ansteckenden Krankheit geschützt sind und eine Ausbreitung von Mensch zu Mensch somit unwahrscheinlicher wird. Dank des Gemeinschaftsschutzes sind sogar Menschen, die aufgrund ihres Gesundheitszustands, wegen ihres zu geringen Alters oder aus anderen Gründen nicht geimpft werden können, geschützt.

Das kostenfreie Impfprogramm des Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherungsträger wurde vor mehr als 20 Jahren von der damaligen Bundesministerin Lore Hostasch ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, allen in Österreich lebenden Kindern bis zum 15. Lebensjahr Zugang zu den für die öffentliche Gesundheit wichtigen Impfungen zu ermöglichen, ohne dass dafür den Erziehungsberechtigten Kosten erwachsen. Auf diese Weise sind die meisten durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten im Kindes- und Jugendalter abgedeckt. So soll erreicht werden, dass die Impfbeteiligung in der Bevölkerung so hoch ist, dass auch Personen, die aus bestimmten Gründen nicht geimpft werden können (z.B. Personen mit Immunschwäche), vor einer Ansteckung geschützt sind (Gemeinschaftsschutz). Priorität bei der Auswahl der kostenfreien Impfungen haben einerseits sehr häufig vorkommende Erkrankungen, andererseits seltene, sehr schwer verlaufende Krankheiten. Eine weitere Vorgabe ist es, Kinder mit möglichst wenigen Stichen gegen möglichst viele Krankheiten zu schützen.

Für das kostenfreie Impfprogramm und seine Umsetzung steht den Kostenträgern (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Bundesländer und Sozialversicherungsträger) jeweils nur ein definiertes Budget zur Verfügung. Obwohl dieses Budget kontinuierlich gesteigert werden konnte und die Beschaffungsprozesse optimiert wurden, reichen die Mittel nicht aus, um alle verfügbaren und wichtigen Impfungen durch die öffentliche Hand bereitzustellen. Daher erfolgen Ausweitungen und Adaptierungen des Impfkonzepts nur nach genauer Evaluierung der Kosten/Nutzen-Relation auf Basis wissenschaftlicher Empfehlungen. Insofern ist zu betonen, dass auch Impfungen, welche nicht im kostenfreien Impfkonzept angeboten werden, für den individuellen Schutz wichtig sind und daher empfohlen werden.

Welche Impfungen stehen kostenfrei zur Verfügung?Elternbildung

Folgende Impfungen sind im Kinderimpfprogramm kostenfrei verfügbar:

  • Masern-Mumps-Röteln
  • Rotavirus
  • 6-fach-Impfung: Diphtherie-Tetanus (Wundstarrkrampf)-Polio (Kinderlähmung)-Pertussis (Keuchhusten)-Hepatitis B-Haemophilus influenzae B
  • Pneumokokken
  • 4-fach-Impfung: Diphtherie-Tetanus-Polio-Pertussis
  • Meningokokken ACWY
  • Hepatitis B
  • Humane Papillomaviren
  • Influenza (erstmals in der Saison 2020/21)

Wo und wie kann ich mein Kind kostenfrei impfen lassen?Elternbildung

Die Umsetzung des kostenfreien Kinderimpfprogramms liegt in der Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer. Daher kann die Organisation von Bundesland zu Bundesland verschieden sein. Erkundigen Sie sich vor der Impfung, wo und wie Sie am Nationalen Kinderimpfprogramm teilnehmen können. Eine nachträgliche Rückerstattung von bereits bezahlten Impfstoff und Impfkosten ist leider nicht möglich.

Die Ansprechstellen in den jeweiligen Bundesländern sind unter https://www.gesundheit.gv.at/service/beratungsstellen/impfen zu finden.

Warum wurde die Influenza Impfung in der Saison 2020/21 in das kostenfreie Kinderimpfprogramm aufgenommen?Elternbildung

Eine Influenza-Erkrankung („echte Grippe“) ist keine einfache Erkältung, sondern geht typischerweise mit starkem Krankheitsgefühl, hohem Fieber, Muskelschmerzen, bohrenden Kopfschmerzen, starken Halsschmerzen und oft schmerzhaftem Husten einher. Auch Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen kommen vor.

Fast jedes Jahr kommt es in den Herbst-/Wintermonaten zum Auftreten einer Influenzawelle, bei der sich 5-15% der Bevölkerung mit Influenza anstecken. Influenza verursacht durchschnittlich über 1.000 Todesfälle pro Jahr in Österreich: Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen ab 60 Jahren sind für schwere Verläufe besonders gefährdet.

Eine Impfung schützt vor Erkrankung und möglichen schweren Krankheitsfolgen, wie beispielsweise Lungen-, Rippenfell-, Herzmuskelentzündung, Bronchitis, Mittelohr-, Stirn-, Nebenhöhlenentzündung, Nierenentzündung oder Kreislaufversagen.

Die Impfung ist der wirksamste Schutz vor Influenza. Sie in der Regel sehr gut verträglich und verhindert längere Ausfälle im Privat-, Arbeits- und Sozialleben. Erkranken geimpfte Personen ausnahmsweise trotzdem, so verläuft die Erkrankung zumeist milder und kürzer, es treten deutlich weniger Krankheitsfolgen auf und die erkrankten Personen müssen seltener in ein Krankenhaus aufgenommen werden.

Kinder spielen eine wichtige Rolle bei der Übertragung und Verbreitung der Influenza. Die Impfung von Kindern kann daher auch Erkrankungen in anderen Altersgruppen verhindern. Durch eine Impfung werden Ansteckungen verhindert und damit indirekt auch Personen geschützt, die nicht geimpft werden können. Modellrechnungen ergaben, dass bereits eine 20-prozentige Durchimpfung von Schulkindern mit einem besseren (Gemeinschafts-)Schutz vor schwerem Verlauf und Tod durch Influenza für über 60-Jährige einhergeht als eine Impfung von 90% von Seniorinnen und Senioren.

Zudem können auch Kinder schwer an Influenza erkranken und sogar versterben: so wurden in der Influenzasaison 2017/2018 9 Todesfälle bei Kindern mit einer nachgewiesenen Influenzainfektion beobachtet, auch in der Saison 2018/2019 sind insgesamt mindestens 5 Kindern mit Influenza in Österreich verstorben.

Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie ist eine Influenza-Impfung besonders wichtig, um eine mögliche gleichzeitige Erkrankung zu vermeiden. Das Erreichen hoher Durchimpfungsraten gegen Influenza trägt zudem dazu bei, die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe zu vermindern und kann somit helfen, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.

Da sich Influenzaviren laufend verändern ist eine jährliche Impfung mit angepasstem Impfstoff nötig. Der beste Zeitpunkt für die Impfung ist im Herbst/Winter vor Beginn der Influenza-Saision. Sie kann aber zu jedem späteren Zeitpunkt, auch während bereits Influenza-Fälle auftreten, durchgeführt werden.


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