Familien, in denen Kindern von einem gleichgeschlechtlichen Elternpaar großgezogen werden, nennt man Regenbogenfamilien. Es gibt verschiedene Wege, diese zu gründen. Kinder wachsen in Regenbogenfamilien jedenfalls gleich gut auf wie in anderen Familien. Für eine gute Entwicklung von Kindern ist nicht die Familienkonstellation, sondern die Beziehungsqualität innerhalb der Familie bedeutsam.
Expert(inn)enstimmen
Barbara Schlachter
Obfrau des Vereins FAmOs Regenbogenfamilien, setzt sich seit Gründung des Vereins 2011 für Regenbogenfamilien ein, seit 2016 Geschäftsführerin von FAmOs,
www.regenbogenfamilien.at
Wie entstehen Regenbogenfamilien?
Der 1. Jänner 2019 ist für viele Menschen in Österreich ein historischer Tag. Denn ab diesem Tag können auch gleichgeschlechtliche Paare zivilrechtlich heiraten.
Barbara Smetschka
Mutter eines Sohnes in einer Regenbogenfamilie, Mitgründerin und Vorstandsmitglied von FAmOs – Verein für Regenbogenfamilien Österreich.
Und wie geht es den Kindern?
Studien zeigen, dass sich Kinder aus Regenbogenfamilien in ihrer Entwicklung kaum von Kindern aus anderen Familienformen unterscheiden.
Martina Reichl-Roßbacher
Jg. 1959, Ausbildung zur Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin; seit 1982 als Sozialarbeiterin in verschiedenen Bereichen der Wiener Kinder- und Jugendhilfe tätig, seit 2002 Leiterin des Referats für Adoptiv- und Pflegekinder, seit 1.7.2018 Leitung des Fachbereiches Pflegekinder.
„Uns ist keine Familie zu bunt“ – Die Regenbogenfamilie als Pflegefamilie
Unsere Erfahrungen bestätigen immer wieder – wie auch die in den letzten Jahren veröffentlichten Studien – die Regenbogenfamilie ist eine ganz „normale“ Familie.
Tanja Allerberger
Dipl. Sozialpädagogin / Lehrerin / Trainerin / Workshop-Leiterin. Langjährige Berufserfahrung als Sozialpädagogin und als Lehrerin am Bundesinstitut für Sozialpädagogik. Trainerin in unterschiedlichen Bildungseinrichtungen (Schwerpunkte: Diversität, Regenbogenkompetenz, Familienvielfalt). Autorin einer Masterarbeit mit dem Titel „Regenbogenkompetenz als Voraussetzung für eine diskriminierungsfreie Schule“. Eine von zwei Müttern einer vierköpfigen Regenbogenfamilie.
Kinder aus Regenbogenfamilien im Kindergarten
Der Kindergarten ist die erste Bildungseinrichtung für Kinder. Er ist oft auch die erste Institution, in der Vielfalt und Vielfältigkeit bewusst wird und Kinder sich mit Verschiedenheiten auseinandersetzen. Im Sinne einer diversitätsgerechten Pädagogik er
Tanja Allerberger
Dipl. Sozialpädagogin / Lehrerin / Trainerin / Workshop-Leiterin. Langjährige Berufserfahrung als Sozialpädagogin und als Lehrerin am Bundesinstitut für Sozialpädagogik. Trainerin in unterschiedlichen Bildungseinrichtungen (Schwerpunkte: Diversität, Regenbogenkompetenz, Familienvielfalt). Autorin einer Masterarbeit mit dem Titel „Regenbogenkompetenz als Voraussetzung für eine diskriminierungsfreie Schule“. Eine von zwei Müttern einer vierköpfigen Regenbogenfamilie.
Kinder aus Regenbogenfamilien in der Schule
Vor allem im Kontext Schule gibt es auch Erfahrungen mit Diskriminierung. Um hier eine Veränderung herbeizuführen, braucht es Bewusstseinsbildung auf allen Ebenen von pädagogischer Arbeit.
Verena Flunger
leitet seit 2018 das Regenbogenfamilienzentrum Wien Abschluss FH Campus Wien BA Soziale Arbeit 2016 mit der Bachelorarbeit zum Thema „Offene Kinder- und Jugendarbeit queer gedacht“, Schwerpunkt auf Queer Theory und (queer) feministischen Themen. Leitung des pädagogischen Teams eines Jugendzentrums in Wien bis 2017, dann ein 9-monatiger Abstecher im Amt für Jugend und Familie. www.rbfz-wien.at
Vielfältiges Angebot unter dem Regenbogen
Der Verein FAmOs-Regenbogenfamilien und das Regenbogenfamilienzentrum Wien
Doris Einwallner
Seit 2004 Rechtsanwältin in Wien, unter anderem mit inhaltlichen Schwerpunkt zu Rechten Homosexueller in Österreich, insbesondere Regenbogenfamilien. Verfügt über langjährige praktische Erfahrung in diesem Bereich und publiziert auch regelmäßig zum Thema.
Berät den FAmOs seit Gründung des Vereins in rechtlichen Fragen.
Rechtliche Fragen zu Regenbogenfamilien – Wenn ein Kind zwei Mütter oder Väter hat
Dieser Text soll einen kurzen Überblick über die aktuelle Rechtslage für Regenbogenfamilien in Österreich geben, insbesondere zu Fragen der Elternschaft sowie der Eingetragenen Partnerschaft und/oder Ehe.
Elternstimmen
Stephan Auer-Stüger
39, ist Pflegevater von 2 Kindern und lebt mit seinem Mann in einer eingetragenen Partnerschaft. Hauptberuflich ist der ausgebildete Politologe beim Österreichischen Städtebund tätig. 2017 hat er gemeinsam mit den UnterstützerInnen des Vereins FAmOs das erste Regenbogenfamilienzentrum in Österreich im 5. Wiener Gemeindebezirk initiert (www.rbfz-wien.at).
Familie ist, wo Liebe ist!
Das Wichtigste möchte ich gleich vorweg sagen: Wir sind eine ganz normale Familie wie alle andern auch. Mein Mann und ich haben uns vor acht Jahren entschlossen, Pflegekinder aufzunehmen.
Barbara Schlachter
Obfrau des Vereins FAmOs Regenbogenfamilien, setzt sich seit Gründung des Vereins 2011 für Regenbogenfamilien ein, seit 2016 Geschäftsführerin von FAmOs,
www.regenbogenfamilien.at
Neverending Coming Out
Als S. und ich beschlossen, gemeinsam ein Kind haben zu wollen, hatten wir beide unser Coming-out längst schon hinter uns und betrachteten es als abgehakt. Welch großer Irrtum!
Weitere Schwerpunktthemen
Unerfüllter Kinderwunsch
Bei etwa jedem 15. Paar bleibt in unserer westlichen Welt der Kinderwunsch unerfüllt. So zahlreich die Gründe, so unterschiedlich sind die Möglichkeiten, sich den Wunsch nach einem Kind doch noch zu erfüllen.
Jugend im Ausland
Auslandsaufenthalte bieten jungen Menschen einmalige Lernchancen und einen Zuwachs an sozialen Kompetenzen. Möglichkeiten gibt es viele – daher sollten Jugendliche gemeinsam mit ihren Eltern vorab einige wichtige Überlegungen treffen. Denn: Eine bewusste Wahl sowie der passende Zeitpunkt erhöhen die Chance für einen gelungenen Aufenthalt.
Geschlecht und Sexualität – wenn Jugendliche anders sind
Was wäre wenn Ihr Kind “LGBTI” – also schwul, lesbisch, bisexuell, transident oder intersexuell – ist? Die meisten Eltern gehen davon aus, dass dem nicht so ist und dass sich ihre Tochter irgendwann einmal in einen Mann verliebt und ihr Sohn eine Partnerschaft mit einer Frau eingeht.
Patchworkfamilie
Eine Patchworkfamilie entsteht, wenn mindestens ein Partner mindestens ein Kind in eine neue Beziehung mitbringt. Das räumliche Zusammenrücken ist nur eine der großen Veränderungen. die auf eine Patchworkfamilie zukommen. Eine der größten Herausforderungen ist das Zusammenführen unterschiedlicher Familienkulturen.